(31:39, CD, Vinyl, Digital, TBC Records, 2023)
Irgendwie war hier nicht nur ein Bier schlecht. Hör Blues uff? Nicht ganz. Zwar machen Odin & Bjørn Berge schon irgendwie Blues, aber irgendwie auch wieder nicht. Um auf der sicheren Seite zu sein nennen die beiden norwegischen Weirdos ihren Sud aus allem, was bei zehn nicht auf dem Baum ist, dann vorsichtshalber “Club-Blues”. Und um bei Puristen bloß nicht anzuecken. Weil – “Club” ist das große Zauberwort, mit dem sich dann auch (fast) alles rechtfertigen lässt. Mithin bewegen sich die beiden Musiker, die sich von ihrer gemeinsamen Zeit bei Vamp her kennen, nicht in den Nobeletablissements gepflegten Abzappelns, sondern in den eher versifften, bei dem der klebrige Schmand auf dem Fußboden nicht nur von verschüttetem Bier herrührt.
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Zu clubtauglichen Beats erahnt man Gitarren-technische Bluessplitter, wobei über allem der Wahnsinn thront und triumphiert. ‘Get Up’ (the torture lasts seven minutes!) ist ein funky Tune direkt aus der Hölle (da fragt man sich dann doch, ob ein Prince in eben jener gelandet ist), ‘Lovesick’ ein Schwere-Schädel-Blues mit dem Versuch zur Lässigkeit und ‘I Guess I Should Get Going’ (why not?!) ein mit viel Atmo beladener Outback-Swamper. Das Gute an einer Sache wie “Hoohahs And Cat Calls” – sie währt nur eine halbe Stunde. So dass man dem Wahnsinn durchaus etwas abgewinnen kann. Ohne Gefahr zu laufen, selbst darin zu versinken. Auf jeden Fall überträgt sich der Spaß, den die Protagonisten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hatten, ungefiltert auf den Hörer. Kann man machen! Muss man machen!
Bewertung: 8/15 Punkten (CA 8, KR 10)
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