Marco Bernard (The Samurai Of Prog) – The Boy Who Wouldn`t Grow Up

(63:29, CD, Seacrest Oy/Just For Kicks, 24.03.2023)
Nichts Neues aus dem Dunstkreis um The Samurai Of Prog… oder vielleicht doch? So verging nur wenig Zeit seit 2022, bis das finnische Label Seacrest Oy erneut etwas Neues zu bieten hat. Die Vorgehensweise ist dabei fast immer dieselbe, man nehme ausgezeichnete und kreative Komponisten und übertrage dann die Umsetzung einem größeren Kreis von etablierten Musikern. Wie die Vergangenheit bereits belegt, ein äußerst erfolgreiches und qualitativ hochwertiges Konzept.

Beim aktuellen Album “The Boy Who Wouldn`t Grow Up” übernimmt der von The Samurai Of Prog bekannte Bassist Marco Bernard die Regie. Nicht zum ersten Mal steht eine Figur aus einem Roman bzw. einem Kinderbuch im Mittelpunkt einer musikalischen Reise. Aktuell diente Peter Pan, Hauptfigur einiger Kindergeschichten des schottischen Schriftstellers J. M. Barrie (1860–1937), als Inspiration. Hintergrund der Personalie ist, dass Peter Pan als einziges aller Kinder niemals erwachsen wird, sondern immer ein Junge bleibt. Grundlage genug, um Themen wie z.B. ewige Jugend und Unschuld, aber auch die eigenen Erfahrungen des Erwachsenwerdens musikalisch abzuarbeiten. „The Boy Who Wouldn’t Grow Up“ kann als ein typisch progressives, symphonisches Rock Konzeptalbum angesehen werden, so spiegeln sich doch deutliche Einflüsse des Prog Rocks der 1970er Jahre bis hin zu moderner experimenteller Musik wider. Dabei besticht das Album u.a. durch virtuoses Bassspiel, exzellente Vintage Keyboard Sounds sowie komplexe Kompositionen, die das Album zu einem lebendigen und vor allem emotionalen Hörvergnügen werden lassen. Dabei erscheinen die sieben Titel weder zu verkopft noch melodiös banal oder gar langweilig. Marco Bernard ist eine ausgewogene Balance zwischen den verschiedenen Musikstilen gelungen, zudem bleibt über den 63 Minuten der Spannungsbogen erhalten.

Ohne Zweifel trägt natürlich auch die Vielzahl internationaler und die wohl durchdacht ausgesuchten Vollblutmusiker (u.a. Kimmo Pörsti, Steve Unruh, Marek Arnold, Rafael Pacha, Daniele Pomo, Steve Hagler, Alessandro Di Benedetti, Matthew Parmenter) zum Gelingen des Albums bei. Weiterer Garant für ein gelungenes Hingucker-Artwork ist der erneut beauftragte Ed Unitsky. Äußerlich kommt es in gewohnt farbenprächtiger Gestaltung daher. Die CD erscheint als 6-Panel-Mini-LP mit 12-seitigem Booklet, leider wird bislang (noch) keine Vinyl Variante angeboten.

„The Boy Who Wouldn’t Grow Up“ bietet einen ausdrucksstarken Mix aus symphonischem Prog Rock der alten Schule sowie moderneren Stilelementen. Die melodisch komplexen Songs dürften jeden The Samurai Of Prog Fan und natürlich nicht nur diese überzeugen.
Bewertung: 12/15 Punkten

Line-up / Musiker Marco Bernard:
Marco Bernard (The Samurai Of Prog) / Shuker Basses
Octavio Stampalìa (Jinetes Negros)/ Keyboards
Brody Green (Southern Empire) / Drums
Steve Hagler (Starcastle) / Electric Guitar
Marc Papeghin (Symphonic Theater Of Dreams) / French Horn, Trumpet
Steve Unruh (The Samurai Of Prog, Resistor) / Vocals, Flute, Violin
Alessandro Di Benedetti (Mad Crayon) / Keyboards
Ruben Alvarez (Los Cayos) / Electric und Acoustic Guitars
Kimmo Pörsti (The Samurai Of Prog, Maahinen, Mist Season, Paidarion) / Drums
Sara Traficante / Flute
John Wilkinson (The Swan Chorus, Mama) / Vocals
Mimmo Ferri (Floating State, N.Ø.T., Piccolo Zoo) / Keyboards und Additional Guitars
Beatrice Birardi (Floating State, Piccolo Zoo) / Xylophone, Bongos, Tambourine und Doumbek
Gennaro Piepoli / Acoustic und Electric Guitars
Marco Vincini / Vocals
Andrea Pavoni / Keyboards
Cam Blockland / Vocals
Carmine Capasso (The Trip) / Electric Guitar
Adam Diderrich / Violin
Audrey Lee Harper / Vocal
Daniele Pomo (Ranestrane) / Drums und Percussion
Marco Grieco / Keyboards, Electric Guitar, Backing Vocals
Matthew Parmenter (Discipline) / Vocals
Hans Jörg Schmitz / Drums
Marcel Singor (Kayak) / electric guitar
Oliviero Lacagnina (Latte e Miele) / Keyboards
Marek Arnold (u.a. Manuel Schmidt, Seven Steps to the Green Door, Damanek, UPF) / Sax
Rafael Pacha / Classical Guitar
Charles Plogman (Stig Snickars Orchesters) / Electric Guitar
Riccardo Spilli (Il Balletto di Bronzo) / Drums
Giorgio Mastrosanti (Elektroshock, Style Sindrome) / Telecaster Guitar
Juhani Nisula (Barza, Elvis Breznev) / Electric Guitar
Bo-Anders Sandström / Vocals

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Abbildung: Marco Bernard/ Seacrest Oy