(54:42, CD, Vinyl, Digital, L’Abeille Rôde/Just For Kicks, 18.01.2023)
Es ist wieder an der Zeit, den Bombast in Szene zu setzen. Nach dem – pandemiebedingt – überaus reduzierten Interims-Album “Dénudé”, auf dem sich die schöngeistigen Franzosen in akustischer Manier über ihre stattliche Discographie hermachten und ausgewählte Songs im akustischen Gewand präsentierten, gibt es mit “11” nun wieder pathetische Lautmalereien in Special Prog, die auch manchmal dezent ausufern. Der neue Lazuli”-Gitarrist Arnaud Beyney hat das Soundbild der Band dabei gar nicht einmal so sehr verändert – Markenzeichen sind auch hier wieder das extravagante Instrumentarium, dass mit Léode, French Horn und Marimba so oft in progressiven Gestaden nicht anzutreffen ist, sowie die fordernden und vordergründigen Vocals von Sänger Dominique Leonetti. Hier schwingen sich Lazuli erneut auf in Richtung ehedem schon eroberter Höhen (‘Triste Carnaval’, ‘Egoine’) und schaffen es dann tatsächlich hin und wieder, darüber hinwegzugleiten.
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Ein Track wie ‘Le Pleureur Souls La Pluie’ wirkt derweil ob des Pianos wie Supertramp auf Französisch, ‘Les Mots Désuets’ wie ein Versuch moderner Minne. Zu erwähnen ist einmal mehr die geballte Dichte balladesken Progfutters, das mit ‘Mille Réves Hors de Leur Cage’ auf die Spitze getrieben wird und letztendlich im Genesis-like verträumten ‘Le Grand Vide’ kulminiert. Auffällig ist diese Mal dann aber doch, dass einem Leonettis Stimme ob ihrer ständigen Präsenz nach knapp einer Stunde Einiges abverlangt. Aber, wenn es weiter nichts ist…
Bewertung: 10/15 Punkten (CA 10, JM 11, KS 11)
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Konzertbericht 2021
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Abbildung: Lazuli
Ein Kommentar
Der Einschätzung bezüglich Leonettis Stimme kann ich nicht zustimmen. Ich besitze alle Alben der Gruppe und kann keinen Unterschied im Gesang feststellen; rundum mehr als zufrieden mit diedsem neuen Opus bin ich.