Jonathan Hultén – The Forest Sessions
(38:16; Vinyl, CD+DVD; Kscope, 16.12.2022)
Die Zeit von MTV und Musikvideos ist längst Geschichte, doch immer wieder lassen sich auch heute noch Künstler dazu verleiten, das Medium Musik mit dem des Films zu verbinden. So auch Jonathan Hultén, der ehemalige Gitarrist der Progressive-Death-Metal-Band Tribulation. Schon mit seinem ersten Solo-Album “Chants From Another Place” (2020) hatte Hultén Abschied vom Death und jeglicher Form des Extreme Metal genommen und war in die musikalische Nähe von Künstlern wie Anna von Hausswolff, Chelsea Wolfe, Hexvessel oder auch Johan G. Winter gerückt. Experimentelle Folk Music sozusagen, aber mit extrem bleiernem Tiefgang. Kein Wunder, dass Jonathan Hultén bereits 2018 auf dem Roadburn Festival auftreten und für die 2021er Version zwei Musikvideos produzieren durfte. Ein perfektes Beispiel für das Motto des Festivals: “Redefining Heaviness”. Ein Auftritt, von dem die beiden letzten Stücke dieses Albums Zeugnis tragen.
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Doch sind die Roadburn-Versionen von ‘The Call To Adventure’ und ‘A Dance In The Road’ nur die Zugaben, die dieses Album abrunden.
Genau wie bei diesen beiden Liedern handelt es sich auch bei den restlichen Stücken ausnahmslos um experimentelle Neu-Interpretationen, deren Originale man von Hulténs erster LP sowie seiner EP “The Dark Night Of The Soul” kennt. Acht Lieder, die in der DVD-Variante von einem Kurzfilm begleitet werden, der sich aus Musikvideos, Zwischenspielen, animierten Illustrationen sowie Gedichten zusammensetzt.
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Entstanden zwischen Januar 2020 und Juni 2022, basieren die Aufnahmen auf der Idee, den Live-Stream eines Konzertes im Wald zu produzieren. Zu einem Konzert in dieser Form ist es wohl nie gekommen, dafür aber zu acht einzigartigen Musik-Videos, die tief in nordischer Mystik und Folklore verwurzelt sind. Es ist ein Kunstwerk, zu dem wohl nicht jeder Zugang finden wird, denn die Ästhetik des Künstlers ist irgendwo zwischen Heilung, Black Metal und Feengeschichten einzuordnen.
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Folgt man Hulténs Einladung in seine ganz “eigene” Welt, so begibt man sich auf eine Reise, die einen zu einer kleinen Hütte führt, zu einem Floß im Fluss, mit einer antiquierten Orgel im Gepäck hinweg über Berge bis hin zu einer alten verlassenen Mine.
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Bilder, bei denen die Musik eigentlich nur die zweite Geige spielt. Bei denen es sich aber lohnt, genau zuzuhören, denn die Unterschiede zu den Originalen sind aufgrund unterschiedlicher Instrumentierung und Arrangements so immens, dass diese in Sachen Intimität, Zärtlichkeit, Zerbrechlichkeit und Tiefgang kaum mithalten können.
Bewertung: 12/15 Punkten (FF 12, KR 12)
The Forest Sessions by Jonathan Hultén
Diskografie (Studioalben):
“Chants From Another Place” (2020)
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Rezension: “Chants From Another Place” (2020)
Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von cmm-online zur Verfügung gestellt.