Pil & Bue – Special Agents
(37:22, Vinyl, CD, Digital, Indie Recordings, 24.02.2023)
Petter Carlsen – Petterson & Findus – Karlsson vom Dach
Das Entstehen von Assoziationsketten ist manchmal unvermeidlich und ergibt meist tatsächlich überhaupt keinen Sinn. So auch beim Namen des norwegischen Musikers Petter Carlsen. In anderen Fällen dagegen passen Bilder, welche durch Worte hervorgerufen werden, ganz gut ins Konzept. So zum Beispiel beim Namen von Carlsens Stammband Pil & Bue (dt.: Pfeil und Bogen). Denn wie auf Pfeil & Bogen treffen die Adjektive “kraftvoll”, “durchstoßend” und “pfeilschnell” auch auf Pil & Bues Musik zu. Nur das Wörtchen “lautlos” ist äußerst ungeeignet, um die Musik der Skandinavier zu beschreiben, insbesondere deren neuestes Album “Special Agents”. Denn wo das 2021er “The World is A Rabbit Hole” schon viel lauter und brachialer daher kam als seine Vorgänger “Push Start Button” (2014) und “Forget The Past, Lets Worry About The Future” (2016), gehen Carlsen und sein Kollege Gøran Johansen auf “Special Agents” noch einen Schritt weiter. Vor allem mit dem Opening-Trio, bestehend aus ‘Change Your Mind’, ‘You Are The Universe’ und dem Titeltrack, geben Pil & Bue ordentlich auf die Fresse.
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Aber auch im weiteren Verlauf ist ein Großteil der Platte geprägt von Johansens treibendem Schlagzeugspiel und Carlsens durchdringendem Gesang, der Erinnerungen an die seligen Zeiten des Metals der 80er aufkommen lässt. Und oben drauf noch fette Gitarren-Riffs, die sich zwischen Doom und Metal oft nicht entscheiden können. Beim grandiosen ‘Slave Vs. Master’ jedoch eindeutig in Richtung Thrash Metal tendieren und sehr gut zu den Blastbeats des Stückes passen.
Doch auch die ruhigen Parts, die früher wie selbstverständlich zu Pil & Bue gehörten, sind auf “Special Agents” nicht vollkommen verschwunden. Denn Einflüsse aus Post Rock, wie beim abschließenden ‘Never Stop (Part 1)’, oder auch Art Rock im Stile von Sigur Rós und Anathema, sind auch auf Pil & Bues vierten Album zu finden. Besonders gelungen und hörenswert sind diese in der ersten Hälfte von ‘When You Wake Up, Do You Stop Dreaming’, einem Stück, das sich in seinem weiteren Verlauf kurzfristig in Deftones-Regionen aufschwingt, um im Anschluss so behutsam zu Ende zu gehen wie es begonnen hatte.
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Ein grandioses Stück Musik und Höhepunkt eines Albums, mit dem die Norweger beweisen, dass sie noch immer für Überraschungen gut sind!
Bewertung: 11/15 Punkte
Besetzung:
Petter Carlsen
Gøran Johansen
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Rezension: “The World is A Rabbit Hole” (2021)
Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Indie Recordings zur Verfügung gestellt.