Naut – Hunt

(39:04, CD, Vinyl, Digital, Season Of Mist, 24.02.023)
Da werden die Lederjacken wieder übergestreift und die Sonnenbrillen gegen das flackernde Stroboskoplicht aktiviert. Irgendwo fanden Naut dann auch noch den Bruder von Dr. Avalanche und kündigten daraufhin ihrem Schlagzeuger. Wenn Klischee, dann aber richtig! Obwohl man aus Bristol kommt, hat das nichts zu sagen. Naut waten tief im Zwielicht der Nebelmaschinen und setzen dort an, wo die Sisters Of Mercy mit „First And Last And Always“ aufhörten. Mit stoischem Drumbeat, flirrend dramatischen Gitarren und den pathetisch dunklen Vocals von Sänger Gavin Laubscher schert man sich nicht um Kompromisse und schon gar nicht um die auch im Gothic’n Waverock passierte Entwicklung der letzten vierzig Jahre und feiert heldenhaft den gewollten Anachronismus mit ebenso feierlichen Hymnen, bei welchen entsprechend ganz dick aufgetragen wird.
Hier fehlt zwar der ganz große Wurf, trotzdem flutschen die acht Tracks dieses Debüts in einem Rutsch durch, als wäre das selbstverständlich. Da von den Sisters seit 1990, also 33 Jahren, nichts mehr kam, ist eine Band wie Naut mehr als notwendig und auch berechtigt.
Bewertung: 9/15 Punkten

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Abbildung: Naut