(42:48, CD, Digital, Cuneiform Records, 28.10.2022)
Ich hätte wetten können, dass wir es hier wieder mit Franzosen zu tun hätten. Wenn nicht sogar mit unseren Experten und Pappenheimern aus dem Umfeld von PoiL, Nil und PinioL. Umso überraschter ist man, wenn es sich herausstellt, dass Zeitgenossen wie Miriodor tatsächlich von woanders her, in diesem Fall aus dem kanadischen Quebec kommen. Noch überraschender, das Trio wurde schon 1984 gegründet, hat also auch schon knapp vierzig Jahre auf dem sicherlich schon altersschwachen Buckel und präsentiert mit “Elements” dann auch schon das zehnte Album seiner Karriere.
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Zwischen Jazz und Progressive Rock flanierend, leben die sechs hier zu hörenden Kleinkunstwerke dann vor allem von dem Augenblick. Denn einen Wiedererkennungswert gibt es in dem doch extremen chaotischen Tohuwabohu der Darbietungen nicht unbedingt. Zugegeben vermisst man bei den instrumentalen Improvisationen (weil als solche geben sich die Tracks sichtlich) Vocals nicht dringlich, da man Wichtigeres zu tun hat. Nämlich sich auf diese Parcoursfahrt zu konzentrieren, die nicht selten ins Schlingern und Trudeln kommt. Zitate aus Jazz, Blues, Rock, Metal und natürlich Zappa finden sich zuhauf (nennt sich nebenbei Rock In Opposition, kurz: R.I.O.), eingewoben in ein grobes Muster aus schrulligen Gitarrenlicks, mächtigen Bässen und verschwurbelnden Keyboardparts. Hier fühl man sich wie auf einem Jahrmarkt. Und wenn man schwindlig aus der Achterbahn steigt, dann hat man das Hochgefühl, es allen anderen gezeigt zu haben. Obwohl bzw. gerade weil es nicht leicht gewesen ist…
Bewertung: 9/15 Punkten (CA 9, KR 9)
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Abbildung: Miriodor/Cuneiform