Ihsahn – Fascination Street Sessions (EP)

Ihsahn - Fascination Street sessions (EP) (Candlelight Records, 24.03.2023)(13:05; Digital; Candlelight Records, 24.03.2023)
“Ámr”, das letzte vollwertige Solo-Album Vegard Sverre Tveitans, dem besser unter dem Künstlernamen Ihsahn bekannten Musikers, hat mittlerweile fast fünf Jahre auf dem Buckel. Doch war der vielen als Emperor-Frontmann bekannte Musiker in diesen Jahren nicht untätig. Denn “Fascination Street Sessions” ist nach “Telemark” und “Pharos” (beide 2020) immerhin schon die dritte EP, die seit 2018 erschienen ist. Die neueste EP entspringt dabei einer Kooperation Ihsahns mit der URM Academy und ihrem Online Bildungs-Programm für Musik-Produktion sowie Jens Bogren, einem Produzenten und Ton-Ingenieur der Örebroer Fascination Street Studios. Zudem waren Ihsahns langjähriger Kooperationspartner, Schlagzeuger Tobias Ørnes Andersen sowie Keyboarder Øystein Aadland an den Aufnahmen beteiligt. Allerdings ist “Fascination Street Sessions” mit lediglich drei Stücken noch einmal kürzer ausgefallen als schon die beiden letzten Veröffentlichungen. Sodass es neben zwei Eigen-Kompositionendieses Mal auch nur einen anstatt zweier Cover-Songs auf der Scheibe gibt. So ist dies, nach ‘Rock And Roll Is Dead’ (Lenny Kravitz), ‘Wrathchild’ (Iron Maiden), ‘Roads’ (Portishead) und ‘Manhattan Skyline’ (a-ha), mit ‘Dom Andra’ eine Interpretation eines Liedes der 2016 aufgelösten schwedischen Electonic-&-Alternative-Rock-Band Kent, die besonders dadurch heraussticht, dass Ihsahn für diese Jonas Renske (Katatonia) als Gastsänger verpflichten konnte.

The idea was to capture high end recordings of real instruments in great rooms, and we had an amazing setup for drums, guitars, bass and even a vintage Hammond organ with Leslie, Wurlitzer, Rhodes etc, recorded through Fender combos and analogue pedals etc.

…so Ihsahn über die Kooperation mit der URM Academy.

Und genau diese Grundidee ist auf der “Fascination Street Sessions”-EP an allen Ecken und Enden hörbar. Nicht nur, dass der Klang dieser Aufnahme sehr räumlich geraten ist, vor allem die vielen Vintage-Instrumente verleihen den Aufnahmen ihren speziellen Charakter.

Der Eröffnungstrack “The Observger” ist von einer sehr weichen und sanften Vokallinie Ihsahns geprägt, die in den Refrains von seiner so typischen Black-Metal-Stimme und doomigen Gitarrenklängen abgelöst wird. Ein Wechselspiel aus Clean und Guttural, das diesem Stück eine gehörige Portion Dynamik verleiht, aber erst zu Hochform auffährt, wenn die Vintage-Keys in der zweiten Song-Hälfte immer weiter in den Vordergrund treten und das Stück in Zusammenspiel mit dem Begleitgesang von Keyboarder Øystein H. Aadlan stark in Opeth-Nähe rückt.

‘Contorted Monuments’ springt einem im Anschluss regelrecht an, denn der treibende Song verströmt in seinen Strophen schwarzmetallische Rock’n’Roll-Atmosphäre, ähnlich wie seinerzeit Sentenceds Interpretation des BillyIdol-Klassikers ‘White Wedding’. Interessant hier ist, dass sich Ihsahn seinen Clean-Gesang hier für den Chorus aufhebt, wohingegen dieser im Opener die Strophen prägte.

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Und zum Abschluss wäre dann eben noch das schon eingangs erwähnte Kent-Stück, das, wenn man sich das Original einmal anhört, eigentlich prädestiniert für eine atmosphärische Prog-Metal-Interpretation war. Denn die elektronischen Melodielinien schreien regelrecht danach, in bittersüße Schweremut transformiert zu werden. Eine Übersetzung, die Ihsahn musikalisch vorvorzüglich gelungen ist und durch Renske als Interpreten die perfekte Vollendung gefunden hat.

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Abwechslungsreich wie eh und je also. Zwar kein essentieller Meilenstein in der Karriere Ihsahns, aber immerhin ein Mini-Album auf gewohnt hohem Niveau, das die Vorfreude auf ein neues Studio-Album aufrechterhält.
Bewertung: 11/15 Punkten


Tracklist:
01. ‘The Observer’ (5:28)
02. ‘Contorted Monuments’ (3:56)
03. ‘Dom Andra’ (3:41)

Ihsahn - Fascination Street sessions (EP) (Candlelight Records, 24.03.2023)
Credit: Bjørn Tore Moen

Besetzung:
Ihsahn
Tobias Ørnes Andersen (Drums)
Øystein H. Aadlan (Keyboards, Vocals – Track 1)

Gastmusiker:
Jonas Renkse (Vocals – Track 3)

Diskografie (Studioalben):
“The Adversary” (2006)
“angL” (2008)
“After” (2010)
“Eremita” (2012)
“Das Seelenbrechen” (2013)
“Arktis” (2016)
“Ámr” (2018)

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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Head Of PR zur Verfügung gestellt.