Håndgemeng – Ultraritual

(41:33, CD, Vinyl, Digital, Ripple Music, 10.03.2023)
Ein Zusammentreffen von Cro-Magnon-Mensch und Neandertaler war sicherlich nicht von brüderlicher Hingabe gezeichnet. Hier wurden mit Sicherheit Federn gelassen, da das Fremde schon immer eine Gefahr darstellte (‚Cro-Magnon vs Neanderthal‘). Bei dem „Ultraritual“ der Osloer Håndgemeng, übrigens deren erstes Fulltimer-Album nach einer Reihe EPs, werden auch Federn gelassen, da die Band um die beiden Brüder Martin und Filip Wennberg vor allem in vocalakrobatischer Hinsicht reichlich überambitioniert zu Werke geht. Tief im Morast von Doom, Stoner und Psychrock schleppt sich der Sound von Track zu Track, wobei hier schon einige psychoaktive Rauchbomben gezündet werden (‘Visions Of Fire’, ‘‚Occulation Of Mars’), die lässiges Headbanging voraussetzen. Mit ‚The Astronomer‘ startet der Vierer mit dem wohl passenden Namen noch reichlich punkig und Hardcore-affin, aber nach und nach verdichten sich die Nebelschwaden und die Fortbewegung passiert nur noch zeitlupenhaft und übervorsichtig. Nur Vocalist Martin Wennberg hält sich nicht immer an den Tagesbefehl und läuft Gefahr, dass “Ultraritual” im Sludge-Sumpf zu versinken droht. Aber, ohne Nervenkitzel kein Veggieschnitzel. Die Band wird die Sache ob ihrer straighten Disziplin schon richten.
Bewertung: 9/15 Punkten


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Abbildung: Ripple Music