Havemeyer – Slacker

Havemeyer - Slacker (Crazysane, 03.02.2023) COVER(33:01, CD, Vinyl, Digital, Crazysane Records, 03.03.2023)

“Und immer, wenn wir traurig waren, (und traurig waren wir ziemlich oft), Gingen wir zu dir nach Hause, Und da hörten wir die Smiths…”

Bezüglich “Slacker” müsste der Text dieses Ärzte-Songs in “die Havemeyers” geändert werden, denn Havemeyer sind neu, unverbraucht, hittig, cool und kommen obendrein aus Deutschland. Und eigentlich dann auch keine Neulinge im Alternative Biz, waren/sind die hier tätigen Protagonisten doch in Unternehmungen wie Shipwrecks, Die Nerven und Oracles unterwegs. Hier nun gibt es einen Flashback zurück in die späten Achtziger, frühen Neunziger, als uns Bands wie eben The Smiths, aber auch The Chameleons, My Bloody Valentine oder die Sad Lovers And Giants mit lässigen, manchmal auch angenehm Feedback-geschwängerten Klängen beglückten.

Slacker by HAVEMEYER

Und Havemeyer schaffen es, dass wir sofort in eben diese überaus Nostalgie-geschwängerten Stimmungslagen zurückkatapultiert werden, derweil das Quartett mit Hauptquartier Berlin auch noch Songs aus dem nicht vorhandenen Hut zaubert, die ob ihres Hit-Appeals dieses Gefühl nur noch verstärken. Weil Havemeyer eben nicht nur Songs spielen sondern diese auch leben. Schon ‘Vanishing’ kommt mit Schrammelgitarren und dem Twist zur anheimelnden Melodie, ‘Hold The Line’ mit der Grandezza von The Church & Co. und ein ‘Swim’ müsste, so wie es ist, auf Single gestanzt werden, damit man diesen Songs auf dem portablen Plattenspieler immer und immer wieder hören kann. Nein, das müsste man eigentlich mit jedem einzelnen der neun auf “Slacker” enthaltenen Songs machen. Aber dann nur die A-Seite, denn eine B-Seite gibt es hier nicht!
Bewertung: 12/15 Punkten

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Abbildung: Havemeyer/CrazySane