(53:07, CD, digital, Eigenveröffentlichung, 17.02.2023)
Die Anfangstage dieser italienischen Band gehen bis ins Jahr 1994 zurück. Von der Gründung bis zur Veröffentlichung des ersten Albums, schlicht “Fonderia” betitelt, dauerte es immerhin acht Jahre. 2006 folgte dann das zweite Album namens “Re-enter”, wiederum vier Jahre später “My Grandmother’s Space Suit”. Danach war lange Zeit Funkstille, nun sind sie aber – in beinahe unveränderter Besetzung – zurück. Für die aktuelle Musik von Fonderia sind verantwortlich:
Emanuele Bultrini – electric guitars / acoustic guitars
Federico Nespola – drums
Paolo Pecorelli – electric bass
Stefano Vicarelli – Rhodes piano / mellotron / mini moog / moog one / moog grandmother / Yamaha DX7 / emulator II / Korg MS20 / Prophet 12
Wem die Namen irgendwo bekannt vorkommen, aber nicht von dieser Formation her – richtig gelegen. Dreiviertel der aktuellen Fonderia Formation bildeten (oder bilden) den Kern von La Batteria, was möglicherweise auch die lange Pause in den 2010ern erklären mag.
Die Besetzung zeigt zunächst einmal gleich, dass es sich hier um eine rein instrumentale Scheibe handelt. Gerade das Keyboardarsenal legt weiterhin nahe, dass es sich um eine weitere italienische Sympho Prog Combo handeln müsste. Doch der Start ins Album ergibt ein gänzlich anderes Bild. Da spielt im Opener ‘Spike’ erst einmal die Gitarre die Hauptrolle und man ist eher in den Bereichen Alternative Rock, Psychedelic Rock und Space Rock unterwegs. Der zweite Song ‘Mojo Wire’ bestätigt, dass man hier sehr flott und spritzig agiert, es bleibt nach dem ersten Durchlauf gleich diese interessante, stotternde Gitarre in den Gehörgängen haften. Doch kaum hat man sich mit dem Gedanken abgefunden, dass es hier keinen Symphonic Prog zu hören gibt, kommen sie im nachfolgenden ‘Alcor’ eben genau damit um die Ecke. Akustische Gitarre und perfekte Mellotronstreicheruntermalung machen dieses Stück zu einem wunderschönen Highlight dieses Albums.
Um ihre Variabilität zu unterstreichen, folgt dann gleich wieder etwas völlig Anderes, denn in ‘Cookie Shop’ geht es eher funky zu, dominiert wird diese Komposition durch einen sehr präsenten Bass. Danach wechseln sich Fusion-ähnliche Kompositionen und flotte Symphonic Prog Nummern ab, auf ‘Beat Dome’ erinnern sie auch mal stark an ihre Landsleute Goblin, während ‘Uncle Planck’ und das mit satter Mellotronladung startende ‘Teja Stargate’ wiederum dem Symphonic-Fan gefallen könnte.
Die zehn Titel spielen sich allesamt im Bereich von vier bis sechs Minuten ab und bieten kurzweilige Unterhaltung. Ein feines Comeback, das Lust auf mehr macht. Bliebe dann noch die Frage, ob dies zu Lasten von La Batteria geht oder beide Bands aktiv bleiben. Eine zweistellige Bewertung ist ihnen hiermit sicher, die Tendenz geht eher Richtung 11 Punkte. Daumen hoch für Fonderia.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildungen: Fonderia