A.C.T – Falling (EP)

(30:01, CD, Digital, JFK-Music 03.03.2023)A.C.T - Falling (EP, ACT/Just for Kicks) COVER
A.C.T aus Schweden zu besprechen, ist für mich eine besondere Freude. Beginnen wir mit dem Fun Fact, dass das Debüt von 1999 der damals blutjungen Band beim ausgewiesenen AOR-Label MTM erschienen ist. MTM ist unter anderem von Thomas “Icke” Hässler ins Leben gerufen worden. Das ist so ein Fußball-Weltmeister von 1990. Fun Fact halt.

Nachdem man in den 00ern ein bisschen Furore machen konnte, unter anderem mit Saga auf Tour war (oder auch nicht, “A Supposed Tour”), zog man sich Ende der 00er auch schon wieder zurück und brachte nur noch in relativ großen Abständen Alben auf den Markt. Inzwischen, und das sage ich mit allem Respekt, ist A.C.T zu einer Spaß-Band geworden, die inzwischen ihre dritte EP in Folge veröffentlicht hat. Es sollen irgendwann 4 EPs werden, um diesen Kreislauf abzuschließen.

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Die Band existiert seit 1994. Das ist wichtig zu wissen. Grandiose Alben, die wie Micky-Mouse-Prog, zwischen den Beatles, Queen, Dream Theater und Saga gelegen haben, hatten bis zu ihrem (meiner bescheidenenen Meinung nach) besten Album Circus Pandemonium totale Energie, gewaltbereiten Spaß, überbordende Kreativität und jugendlichen Leichtsinn. Das bietet “Falling” nicht mehr. Die Jungs sind inzwischen halt auch 40+.

Was “Falling” bietet, ist ein kleiner Sprung in 80er-Jahre-Pop a la A-Ha, manchmal gar Abba-esken, cinematographischen Sound, aber grundsätzlich halt ordentliches A.C.T-Getue.

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Abseits der produktionstechnischen Defizite (gelegentlich sind Einsätze zu laut, Intros zu leise, Stimmen zu verzerrt, insgesamt ist der Sound deutlich weniger mitreißend, als man das eventuell von der Band erwartet) sind auch die Songs eher persönlicher Spaß auf hohem Niveau. Soll heißen; die Band verwaltet ihren Sound und das macht sie gut, aber nicht mehr umwerfend.

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Die EP ist ein Konzept-Album und beschäftigt sich mit dem Untergang der Welt, was eher nicht in den fröhlichen Kontext der Band passt. Und dann kommt “The Earth Will Be Gone”. Und das Ensemble, nebst Streichern, haut einen dermaßen ELO-/Queen-/Beatles-Schmachtfetzen raus, dass ich heulend vor meiner Anlage zusammenbreche.

Insofern ist das alles nicht super, aber es ist ok. Aber wer sich “The Earth Will Be Gone” entgehen lässt, der hat ein Herz aus Stein.
Bewertung: 8/15 Punkten


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Rezension “Circus Pandemonium” (2014)
Rezension “Silence” (2006)
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Festivalbericht ProgPower Europe (2002)
Rezension 3 Original-Alben (1999, 2001, 2003)

Abbildung: A.C.T