Klone – Meanwhile
(53:20; Vinyl, CD, Digital; Kscope/Edel, 10.02.2023)
Wenn eine Band endlich ihre musikalische Nische gefunden hat, dann kann es schnell passieren, dass sie sich dort einnistet und es sich gemütlich macht. Alben beginnen, ähnlich zu klingen, sodass einen das Gefühl beschleichen kann, die Musiker wiederholten sich. Auch Klone haben spätestens mit dem 2015er Album “Here Comes The Sun” ihre eigene musikalische Wohlfühl-Ecke gefunden. Eine Ecke, aus der sie die Überreste von Grunge und Alternative Metal aus ihren Anfangstagen entrümpelt und diese stattdessen mit Progressivität, wundervollen Harmonien, atmosphärischen Melodien und ganz viel Melancholie eingerichtet haben. Stilistisch haben sich die Franzosen seitdem kaum mehr verändert, sodass man nach oberflächlichem Hören schnell von einer Eins-zu-Eins-Kopie sprechen möchte.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Insbesondere für das hier vorliegende “Meanwhile” wäre musikalischer Klon bzw. Zwilling vielleicht die zutreffendere Bezeichnung, da sich bei diesem Album,
ausgehend von identischer DNA, mit jeder Umdrehung mehr und mehr eine eigene musikalische Identität entwickelt. Denn obwohl ein Song wie der Opener ‘Within Reach’ doch sehr in der Tradition von Stücken wie ‘Yonder’ und ‘Immersion’ steht, kristallisieren sich bei ‘Blink Of An Eye’ und der Single ‘Bystander’ erstmals nennenswerte Unterschiede heraus, denn so harmonisch wie hier war das Saxofon-Spiel Matthieu Metzgers bisher kaum in den Klone’schen Klangkosmos eingewoben worden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Und auch die metallischen Riffs lassen wieder verstärkt an die Anfangstage der Gruppe denken. Ja, man kann auf “Meanwhile” ansatzweise tatsächlich nachvollziehen, warum Klone einst mit Tool verglichen worden sind. Es ist die Wiedereinbindung früherer Stilelemente ohne Rückkehr zum alten Sound. Wie gut dies funktioniert, kann man insbesondere bei ‘Elusive’ hören in welchem Heaviness und Leichtigkeit aufeinandertreffen und einen schier schwerelosen Zustand bewirken.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Wenn diese Ausgewogenheit dann auch noch, wie im Falle von ‘Apnea’, um Ohrwurm-Melodien und progressive Vertracktheit erweitert wird, dann weiß man, dass Klone mit diesem Album einen Kreis geschlossen haben. Bleibt nur die Frage offen, ob Klone hernach auch wieder ganz neue Kreise ziehen werden …
Bewertung: 12/15 Punkten (FF 12, KR 12)
Besetzung:
Yann Ligner ´- Vocals
Guillaume Bernard – Guitar
Aldrick Guadagnino – Guitar
Morgan Berthet – Drums
Enzo Alfano – Bass
Gastmusiker:
Matthieu Metzger – Saxophone, Piano, Keyboards, Computer
Diskografie (Studioalben):
“Duplicate” (2003)
“All Seeing Eye” (2008)
“Black Days” (2010)
“The Dreamer’s Hideaway” (2012)
“Here Comes The Sun” (2015)
“Le Grand Voyage” (2019)
“Meanwhile” (2023)
Surftipps zu Klone:
Homepage
Twitter
Facebook
Instagram
Bandcamp
Soundcloud
YouTube
Spotify
Apple Music
Deezer
last.fm
MusicBrainz
Discogs
ProgArchives
MetalArchives
Wikipedia
–
Festivalbericht: 25.06.22, Valkenburg aan de Geul (NL), Openluchttheater, Midsummer Prog Festival 2022
Rezension: “Alive” (2021)
Rezension: “Le Grand Voyage” (2019)
Rezension: “Unplugged” (2017)
Rezension: “The Eye Of Needle” (2012/2016)
Rezension: “The Dreamer’s Hideaway” (2011/2016)
Rezension: “Black Days” (2010/2016)
Konzertbericht: 05.10.15, München, Backstage
Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von cmm-online zur Verfügung gestellt.