Cydonia – Stations

ComedyOfErrors-Spirit-2015-Cover(59:03; CD, Eigenveröffentlichung, 16.12.2022)
2007 noch unter dem Namen Hills of Cydonia aktiv, einigten sich die Freiburger Musiker später auf die Kurzform Cydonia. Die als Quintett auftretende Band hat ihre Wurzeln eindeutig im Progressive Rock und hat diesen von Beginn an gelebt, ob live oder im Studio. Doch erst 2022 war die Zeit reif für ihr Debütalbum “Stations”. Das über die Jahre konsequente Sammeln von Erfahrungen hat sich dabei keinesfalls als Nachteil erwiesen. Cydonia orientieren sich an alten Vorbildern, vor allem mit satten Orgelklängen, atmosphärischer Tastenarbeit sowie überzeugenden Gitarrenriffs. Ihr Progressive Rock lebt vom Rückblick auf die gute alte Zeit der 70er, des Classic und Hard Rocks, aber auch des Krautrocks. Gelegentlich beschleicht einen das Gefühl, dass Bands wie Deep Purple, Wishbone Ash, aber auch Eloy und Co. ihre Spuren hinterlassen haben. “Stations” gewinnt durch die Verwendung unterschiedlichster Musikstile an Breite und Vielfalt. Der erste der beiden Live-Titel, ‘Caravan Of Slaves’, bewegt sich zu Beginn auf deutlich orientalischen Pfaden, um gegen Ende dann doch ordentlich abzurocken. Dabei unterstreichen, über gut acht Minuten, satte Keyboards, stets präsente Drums und Rhythmusgitarre, dass die Musiker nicht nur im Studio, sondern auch live überzeugen können. Cydonia erledigen ihren Job mehr als ordentlich, auch wenn noch nicht alle Möglichkeiten ganz ausgereizt sind. Den ein oder anderen Spannungsbogen hätte man gegebenenfalls etwas optimieren können. Bei solchem Potenzial sollte dies beim nächsten Album kein Thema sein. Erhältlich ist das Album als Digipack-CD. Auf ein Booklet und somit auf ergänzende Texte muss man zwar verzichten. Dafür darf man sich dann allerdings ganz ohne Ablenkung auf die Musik konzentrieren.

Den Breisgauer Proggern Cydonia gelingt mit Ihrem Debüt “Stations” und den enthaltenen fünf Live- und Studio-Tracks ein ordentlicher Einstieg in die progressive Welt des Rocks der 70er Jahre. Man kann gespannt sein, ob es erneut 15 Jahre dauern wird, bis der Nachfolger in den Regalen liegt.
Bewertung: 10/15 Punkten


Besetzung Cydonia:
Michael Bernauer: Vocals
Rainer Dück: Guitars
Dirk Fenchel: Drums
Oliver Gerike: Bass, Acoustic Guitar, Bass-Pedals, Backing Vocals
Daniel Perrey: Keyboards, Backing Vocals

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Abbildungen: Cydonia