(59:03, Digital, CD; Eigenveröffentlichung/Just For Kicks, 04.11.2022)
Man braucht schon einiges an Stehvermögen, um den knapp einstündigen Höllenritt der kanadischen Progressive Rock/ Metal Band Cydemind schadlos zu überstehen. Das Besondere an “The Descent”, auf Deutsch “Der Abstieg”, ist in erster Linie das virtuose Violinenfeuerwerk, das Olivier Allard immer wieder eindrucksvoll abzubrennen versteht. Das ist es aber nicht alleine, was diese Scheibe ausmacht. Dem Metal-Freund bietet sich eine gelungene Mixtur aus klassischen Elementen und progressiv-hartem Instrumental Metal. “The Descent” ist nicht das Erstlingswerk des aus Quebéc stammenden Quintetts. Neben einigen früheren EPs erschien ihr letztes Studioalbum “Erosion” im Jahr 2017. Zielsicher und geradlinig verfolgt das Quintett die Umsetzung ihres im Jahr 2022 veröffentlichten Albums.
Als Ersatz oder gar Nachfolger der US-Band Kansas, die ebenso auf den Einsatz einer Violine schwören, sollte man die fünf Musiker aber nicht reduzieren. Da gibt es deutliche Unterschiede, der größte dürfte dabei die gelebte, größere Härte und Dynamik sein, die die Band versprüht. Cydewind stehen für einen besonderen Violinen Metal. Die immer wieder vom Keyboarder Camille Delage eingestreuten sanfteren Pianopassagen können darüber auch nicht hinwegtäuschen. Sie dienen aber zumindest für die ein oder andere Atempause auf dem Weg in die Unterwelt. Durchlaufendes Thema des Albums sind die Obsessionen (hier verstanden als Leidenschaft bzw. Zwänge jeglicher Art), die wiederum den menschlichen Geist bis hin zum absoluten Absturz beeinflussen können. Diese Gedanken lassen einen großen Spielraum für kompositorische Umsetzungen, die zwischen Klassik und Metal ihren Platz finden. Bereits das Artwork des Digipack gibt einen Einblick in das, was einen erwartet, ansonsten hält sich die Band mit weiteren Infos zum Album auffallend zurück.
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Die kanadische Band Cydewind mischt mit ihrem Violinen Klassik-/-Prog-Metal die Szene ordentlich auf. Den technisch versierten Musikern gelingt ein stetiger Wechsel zwischen heftig und sanft, da kommen Vergleiche zu Dream Theater nicht von ungefähr.
Bewertung: 10/15 Punkten
Besetzung Cydemind:
Olivier Allard – Violin
Alexandre Dagenais – Drums
Camille Delage – Keyboards
Nico Damoulianos – Bass Guitar
Kevin Paquet – Guitars
Mixing : Simon L’Espérance
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Abbildungen: Cydemind