The Samurai Of Prog – Anthem To The Phoenix Star
(59:35; CD; Seacrest Oy/Just For Kicks, 07.10.2022)
Neben dem zeitgleich erschienenen Pacha-Pörsti-Album “Views From The Inner World” gibt es für alle Freunde des gepflegten Symphonic Progs noch eine weitere Zugabe aus dem Hause der Samurais. Im Vordergrund des aktuellen Albums “Anthem To The Phoenix Star” steht, neben Kimmo Pörsti und Marco Bernard, ein weiterer Italiener namens Marco Grieco. Dieser war bereits oftmals als Gastmusiker Teil des Projekts und steuert nun den Hauptteil der Songs bei. Am Grundkonzept von The Samurai Of Progs hat sich allerdings nicht viel geändert, da weitere namhafte Künstler zur gelungenen Umsetzung beitragen. Betrachtet man welche Gastmusiker (u.a. Yogi Lang, Marek Arnold, Clive Nolan, Rafael Pacha, Steve Unruh) beteiligt sind und ergänzend den musikalischen Background ihrer angestammten Bands (u.a. Kayak, Mostly Autumn, Starcastle, RPWL, Arena, Pendragon, Stern Meissen) berücksichtigt, ist nicht überraschend, woher am Ende der progressive Wind weht. Fakt ist auch, dass die Liste der The-Samurai-Of-Prog-Veröffentlichungen lang und länger wird, ohne scheinbar an Qualität zu verlieren. Nur wenige Bands können dem überhaupt etwas entgegensetzen. Die Stärken der Formation ist eindeutig die Vielfalt, sicherlich auch durch die zahlreichen Gastmusiker und Komponisten bedingt. So weist auch “Anthem To The Phoenix Star” alle für ein hervorragendes Album erforderlichen Attribute auf. Ob verträumt, aufrüttelnd lebhaft, atmosphärisch, klassisch symphonisch, episch, warm und ausdrucksstark, gibt es kaum etwas, was die Songs nicht zum Leben erweckt und ihren melodiösen Charakter unterstreicht. Diverse Stilarten wie u.a. Folk, Klassik, Rock und nicht zuletzt Retro Prog sind dabei die Grundlage des Erfolgs. Einfühlsame Intrumentalparts und signifikante Gesangspassagen tun ihr übriges. Tempowechsel, mal mehr, mal weniger komplizierte Parts und der immer wiederkehrende, besondere symphonische Touch eröffnen dem Hörer eine Vielzahl von musikalischen Erlebnissen. Ausgefeilte Gesangsparts wechseln sich mit langen Instrumentalpassagen ab. Zusätzlich sind es die Keyboard- und Saxophonpassagen, die neben der guten Rhythmusgruppe unverzichtbar für diese Art des modernen Vintagestil der 70er sind. Dabei vermitteln die Longtracks ihre eigene Strahlkraft. Kein Zweifel, die technischen Fähigkeiten der Künstler und die Qualität der Kompositionen bewegen sich stets auf höchstem Niveau.
Die Geschichte, die hinter dem aktuellen Album steht, befasst sich mit einem außer Kontrolle geratenen Raumschiff und der sich daraus ergebenen, ungeordneten Sichtweise auf die Erde. Aus der Distanz betrachtet stellt sich die komplexe Frage: Gibt es noch Hoffnung, und ist der Planet mit seiner Kultur noch zu retten? Wie aktuell dieses Thema derzeit ist, muss nicht weiter ausgeführt werden. Zumindest was die musikalische Umsetzung des Albums betrifft, gibt es für Kimmo Pörsti und Co keinen Anlass zur Betrübnis oder Hoffnungslosigkeit.
Zu einem rundum gelungenen Album gehören neben Cover und Booklet auch eine gelungene Gestaltung. Wie so oft durfte Ed Unitsky Hand anlegen und sorgt wie gewohnt für ein farbenfrohes und künstlerisch aufwendiges Artwork und verpasst dem Album so den letzten Schliff.
Nach einer Vielzahl sehr empfehlenswerter Veröffentlichungen legen The Samurai Of Prog mit
“Anthem To The Phoenix Star” eindrucksvoll nach. Ob man das Gehörte gleich als Meisterwerk ansehen muss, sollten die Fans am Ende entscheiden. Ohne Zweifel verfügt das Album aber über eine Menge Potential.
Bewertung: 13/15 Punkten
Besetzung:
Kimmo Pörsti (The Samurai Of Prog, Mist Season) / Drums & Percussion, Keyboards
Marco Bernard (The Samurai Of Prog) / Shuker Bass,
Marco Grieco / Keyboards, Acouustic und Electric Guitars, Ukulele, Backing Vocals
Gastmusiker:
Ruben Alvarez / Electric Guitar
Marek Arnold (u.a. Toxic Smile, Damanek, Manuel Schmid & Marek Arnold, Seven Steps To The Green Door, Stern Meissen, Cyril, Flaming Row, United Progressive Fraternity) / Alto und Soprano Saxophone
Yogi Lang (RPWL) / Vocals
Clive Nolan (Arena, Pendragon) / Vocals
Beatrice Birardi / Xylophone
Cam Blokland / Electric Guitar
Bruce Botts (Starcastle) / Electric Guitar
Carmine Capasso (The Trip) / Electric guitar
Juhani Nisula / Acoustic und Electric Guitars
Rafael Pacha / Acoustic und Classical Guitars, Uillean Pipes, Recorder
Bart Schwertmann (Kayak, Galaxy, SchwertMann) / Vocals
Luke Shingler (IOEarth) / Flute
Marcel Singor (Kayak) / Electric Guitar
Olivia Sparnenn-Josh (Mostly Autumn) / Vocals
Massimo Sposaro / Acoustic Guitar
Sara Traficante / Flute
Steve Unruh (The Samurai Of Prog) / Violin und Flute
John Wilkinson / Vocals
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Abbildungen: The Samurai Of Prog/ Seacrest Oy