(40:39; Vinyl, CD, Digital; Southern Lord, 23.04.2022/29.07.2022)
“Forest Nocturne” heißt das Debüt-Album von The Lord und ist bereits im April 2022 beim US-Amerikanischen Label Southern Lord erschienen, bei dem u.a. auch BIG|BRAVE, Nadja, Anna von Hausswolff und Sunn O))) zu Hause sind bzw. waren. Was nicht besonders verwunderlich ist, wenn man weiß, dass hinter dem Pseudonym The Lord nicht nur der Inhaber dieses Labels steckt. Greg Anderson ist nämlich in erster Linie, neben Stephen O’Malley, einer der beiden Köpfe der Drone-Legende Sunn O))).
Verknüpft man diese Informationen und betrachtet zudem noch das schaurig-schöne Cover-Artwork von Dan Seagrave, so bekommt man bereits eine recht gute Vorstellung davon, wie “Forest Nocturne” klingt. Horriffic Ambient wäre vielleicht ein passender Begriff für diese Art instrumentaler Musik, die bestens als instrumentaler Soundrack für einen Horror-Stummfilm herhalten könnte. Denn “Forest Nocturnal” strahlt in erster Linie Unbehagen aus. Orgelklänge treffen hierbei auf repetitive Drones, schleppend-doomige Gitarren und vereinzelt auch auf elektronischen Glitch. So entsteht eine Atmosphäre des Schreckens, die das Beste aus den Welten von Anna von Hausswolff und Sunn O))) sowie denen der Score-Komponisten John Carpenter (u.a. “Halloween”, “The Fog”, “Big Trouble In Little China”) und Bernard Hermann (u.a. “Psycho”, “The Birds”, “Taxi Driver”) miteinander vereint. “Forest Nocturne” besitzt dabei einen Spannungsbogen, der tatsächlich jener eines Filmes ähnelt. Denn die anfangs leicht gruselige Atmosphäre verdichtet sich fortlaufend und lässt einem spätestens beim Einsatz der von Death und Doom geschwängerten Gitarre in ‘Lefthand Lullaby II” die Nackenhaare hochstehen. Sirenengeräusche im anschließenden ‘Forest Wake’ kündigen daraufhin förmlich das aufziehende Unheil an, welches in ‘Triumph Of The Oak’ dann auch wirklich in personalisierter Form über den Hörer hereinbricht. Denn Attila Csiha, Frontmann der norwegischen Black-Metal-Band Mayhem garniert das lethargische Stück mit einer kehligen Spoken Word Performance, die gleichzeitig den dramaturgischen Abschluss des Albums bildet. Ganz ohne Happy End versteht sich.
Bewertung: 9/15 Punkten
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Besetzung:
Greg Anderson
Gastmusiker:
Attila Csiha (Vocals – track 8)
Diskografie (Studioalben):
“Forest Nocturne” (2022)
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