(38:40, Vinyl, CD, Digital, Eigenproduktion, 20.01.2023)
Ist die Dunkelheit böse? Nein, sagt Priscila Da Costa, die Gründerin der luxemburgischen Band Ptolemea. Nutzen doch viele Bands eben diese Dunkelheit auch als Energiequelle für ihre Kreativität. Wer von uns Musikinteressierten sich nicht schon mal wohltuend in Melancholie gewälzt hat, dieses Gefühl als befreiend empfunden hat und dabei ein Freudentränchen vergossen hat, werfe also bitte die erste Grabkerze.
Nach ihrer Gründung 2018 veröffentlichte die Band bereits einige EPs und bald fünf Jahre später folgt nun mit “Balanced Darkness“ das erste richtige Album, wobei die Band Referenzen wie Chelsea Wolfe, Emma Ruth Rundle und Anna von Hausswolff heranzieht. Frau von Hausswolff ist für den gern melancholischen Betreuer zwar weniger auszumachen, jedoch erinnert die tiefe Stimme von Priscila Da Costa tatsächlich stellenweise an Emma Ruth Rundle und die düstere Atmosphäre des Albums an Chelsea Wolfe (‘Inspiration’).
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Insgesamt sind Ptolemea jedoch ein Stück folkiger unterwegs, besonders der wunderschöne, fast epische Song ‘My Darkest Creature’ und ‘Leap of Faith’ lässt noch einige Gedanken an Bands wie z.B. die norwegischen Wardruna zu. Ebenfalls bemerkenswert ist auch das recht eingängige ‘Fado’, das in Portugiesisch gesungen wird.
Die Songs und die Atmosphäre auf “Balanced Darkness” erreichen die oben bereits erwähnte Melancholie ohne viel Anlauf. Die zwar an manchen Stellen düster wirkende Atmosphäre entfaltet eine angenehme Energie, unterstützt von einem treibenden folkigen Percussion-Sound und der kraftvollen Stimme von Priscila Da Costa. Für ein Debüt schon ganz ordentlich.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildungen: Ptolemea/Hard Life Promotion