(51:14, CD, Vinyl-180 gr. Version, Coe Music/ Just For Kicks, 16.12.2022)
Die schottische Neo Prog-Band Comedy of Errors ist in der Zwischenzeit vom No Name der Szene zu einer beachteten Größe herangewachsen. Dazu dürften nicht nur maßgeblich ihre Live Auftritte, hier im Besonderen bei Deutschlands bekanntesten Prog Festival auf der Loreley (NotP 2017) beigetragen haben, vor allem die bislang erschienen fünf Studioalben bekamen auf Grund ihrer Qualitäten viel wohlwollende Kritik. Nun liegt ihr neuestes Werk “Time Machine” in den Plattenregalen. Musikalisch ist zwar keine spürbare Zeitenwende zu erwarten, da die Musiker konsequent Ihren Weg bestreiten und qualitativ exakt bei dem bleiben was sie bisher ausgemacht hat. Ergebnis dieser fortlaufenden Arbeit ist der bekannte anspruchsvolle Neo Prog mit allen Facetten, wie sich der Fan das wünscht und auch zu Recht erwartet. Krasse Veränderungen wären auch eine Überraschung, zumal die Besetzung mit Joe Cairney (Vocals), Jim Johnston (Keyboards), Bruce Levick (Drums), Sam McCulloch (Guitars) und Mark Spalding (Guitars) sich nicht veränderte.
Die Comedy of Errors hat sich dem klassischen Progressive Rock im Stil der Achtzigerjahre verschrieben, das bedeutet eine Menge Freude bei den Keyboardpassagen, aber ebenso auch bei den druckvollen, dynamischen Rhythmuselementen. Im Wesentlichen bestimmen die zwei Longtracks das Album und werden durch drei ebenbürtige feine, allerdings kürzere Progressive Rock-Songs, sowie einem Extra Titel ergänzt. Thematisch behandelt das fünfzehnminütige ‘Wonderland’ den langsamen Zerfall des einstigen Traumlandes USA und das als eher düsteres Epos, mit schnellen Gitarren- und Keyboard-Läufen. ‘Time Machine´ hingegen überlässt in den zwölf Minuten den Musikern viel Raum für Leichtigkeit, Melancholie und Düsternis, dabei spielt das Klavier einen gewichtigen Part. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen über die gesamte Dauer des Longtracks den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Als Besonderheit rezitiert dabei Jim Johnstone, der für die gesamte Musik und Texte des Albums verantwortlich zeichnet, Victor Hugos Gedicht “Demain des l’aube”, jedem bekannt als der große Vertreter der französischen Literatur.
Mit dem Bonustitel, einer Live-Version des Bandklassikers ‘Disobey’ vom 2016er „RosFest“, findet das Album seinen passenden Abschluss. Ob das Artwork des Digipacks als aussagekräftig und gelungen zu bezeichnen ist, muss jeder für sich selber entscheiden. Letztendlich kommt es ja doch mehr auf die musikalische Darbietung an und die ist qualitativ auf einem sehr guten Niveau.
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Das ausgehende Jahr 2022 hatte noch einmal ein hörenswertes Neo-Prog-Album im Repertoire, verantwortlich hierfür die schottische Band Comedy Of Errors. Ihr aktuelles Album “Time Machine” überzeugt vor allem mit seinen sechs melodiösen und qualitativ ansprechenden Kompositionen.
Bewertung: 10/15 Punkten
Besetzung Comedy Of Errors:
Joe Cairney – Lead & Backing Vocals
John Fitzgerald – Bass
Jim Johnstone – Keyboards, Backing Vocals, Rezitation
Bruce Levick – Schlagzeug
Sam McCulloch – Gitarre
Mark Spalding – Gitarre
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Abbildungen: Comedy Of Errors / Coe Music