(51:38, CD, Vinyl, Digital, Svart Records, 02.12.2022)
Das sind Storys, die das Leben schreibt. Die beiden hinter Isafjørd stehenden Protagonisten trafen sich, der Sage nach, auf der Straße ihrer Heimatstadt, die man vermutlich atemlos durch die Nacht durcheilte. Sólstafirs Aðalbjörn “Addi” Tryggvason und Ex-Pain Of Salvation Ragnar Zolberg sind die beiden Figuren, die ab diesem Augenblick nichts anderes machen konnten, als eine Band zu gründen. Und diese geriet mit Isafjørd dann wundersam wie die isländischen Sagen und Mythen. So wie eben auch jener Mythos, dass die Songs dieses Debüt-Albums in einem alten Haus im isländischen Winter auf einem kaputten Klavier entstanden sein sollen. Eisig genug geriet die Grundatmosphäre von „Hjartastjaki“ – eisig und wunderschön.
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Das Klavier ist omnipräsent, wie auch die leidenden Gitarren. Und die Stimmen der Protagonisten. Ragnars sanfte und Addis aggressive, die hier das Yin und Yang der gesamten Szenerie verkörpern. Eigentlich ist “Hjartastjaki” sogar Pop, bezogen auf die Melodien, Harmonien und das Wohlbefinden. Wenn da nicht immer diese überhaupt nicht störenden Störmomente wären. Wie überambitioniert auf Effekt gepimpte Gitarren oder background noises, die meilenweit entfernt von “gängigen” Hörgewohnheiten balancieren.
‘Hjartastjaki’ selbst ist so ein Beispiel in Musik gepressten, leidenschaftlichen Großmuts. Bei dem grenzenlos wehmütigen, auf Fuzz-Guitar (inklusive wahrhaft schmerzhaftem Solo) und Orgel basierenden ‘Njalssaga’ ist die frostige Atmosphäre spürbar. Ebenso bei ‘Andvoek’, einem eigentlich kleinen Song, der durch sein ausuferndes Arrangement (das eigentlich nur auf besagtem Piano, verhaltenen Drums und jubilierenden Gitarren besteht) zum großen Abschluss eines großen Albums gerät.
Bewertung: 13/15 Punkten (CA 13, FF 13, MK 13)
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Abbildung: Isafjørd / Svart Records