(47:25, CD, Sireena/Broken Silence, 16.11.2022)
Sequenzer-Mucke = sterbenslangweilig? Da ändert sich doch nur alle halbe Stunde mal was an der Musik? Bleib mir weg mit Keyboard-Instrumental-Alben? Dieses den Serviervorschlag schon im Namen tragende Angebot von Hauke Harms alias DerHarms (u.a. Girls Under Glass, Trauma, Ermes/Harms, Calling Dead Red Roses) räumt unter Vorurteilen effizienter auf als Jason Statham mit Filmschurken.
Woran könnte das nur liegen? Hieran etwa?
“Der Name ist Programm, wurde doch ein Großteil der Musik in eher unkontrolliertem Zustand aufgenommen.”
Vor allem doch wohl daran, dass hier rhythmisch wie melodisch – entgegen besagter Vorurteile – ständig irgendetwas Neues zu passieren scheint. In Nuancen und Wellen zwar, statt schlagartig. Dafür aber konstant. Zweitens klingen die vom Maestro genutzten, teils musealen Instrumente sensationell – die Fotos im CD-Pappschuber sind der Knaller, inklusive Künstler plus Synthie auf dem für Kiffermusik einzig standesgemäßen Flokati! Nur die Hirtentasche wird schmerzlich vermisst. Meist sind die erlebten Sounds ultrawarm, gelegentlich aber auch von klirrender, blubbernder Weltraumkälte, immer aber intensiv.
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Drittens ist die Verbindung, die pralles “romantisches Krautrocklebensgefühl” sowie Berliner und Düsseldorfer Schule auf Tracks wie ‘Tanz Schmetterling Tanz’ eingehen so originell wie charmant.
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FFO: Klaus Schulze, frühe Kraftwerk, Electric Orange, Cosmic Ground etc.
Bewertung: 11/15 Punkten
Genutztes Instrumentarium:
Minimoog Model D, Minimoog Voyager RME, Moog Subharmonicon, Moog DFAM, Moog Matriarch
Nonlinear Labs C15
EricaSynths Black Sequencer
Clavia Nord Wave 2
Elektron Analog Rytm MK2 (Drumcomputer), Octatrack (Sampler)
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Rezension Ermes/Harms “Der Fingerhut” (2020)
Abbildungen: Greg Rolfes, Ulrike Rank / DerHarms / Sireena