(41:38; Vinyl, CD, MC, Digital; Relapse Records, 12.08.2022)
Band: Boris
Mitglieder: Atsuo, Takeshi & Wata
Stil: Heavy, Divers, NND (nicht näher definierbar)
Herkunft: 東京 (Tōkyō) 🇯🇵
Gründungsjahr: 1992
Anzahl an Studioalben:2728
Anzahl an Singles, Split-Releases & Livealben:
kaum nachvollziehbar
Kein Jahr ist seit der Veröffentlichung von “W” vergangen und schon wieder ist der Marker, der die Studioalben von Boris zählt, um einen Punkt nach oben gewandert. Viel Neues gibt es bei den Japanern dabei nicht. Zwar ist das 2022er “Heavy Rocks” stilistisch ganz anders geartet als beispielsweise seine beiden Vorgänger, doch ist das jüngste Werk der Tokioter Avantgarde-Band bereits das dritte Album, das unter diesem Titel firmiert. Denn bereits in den Jahren 2002 und 2011 hatten Boris Alben unter gleichem Alben veröffentlicht, die beide einem musikalisch ähnlichen Ansatz folgten. Und dieser nennt sich Proto Metal!
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“Heavy Rocks” ist dabei wilder & härter geraten als seine zwei Vogänger, was auch an dem abstrusen Mix an Stilen liegt, die die Japaner hier zusammen werfen. Das wird schon beim Opener ‘She Is Burning’ deutlich. Würde so eine Kooperation von The Hellacopters mit Motorpsycho klingen? Vielleicht, wenn man noch ein paar Bläser für das Projekt organisieren würde.
“Heavy Rocks” ist kein wirklich leicht verdauliches Album, aber dafür reichlich verrotzt und eines, das nur so vor Spielfreude strotzt. Denn außer Spaß an der Freud für diese Art von Musik gibt es wohl keinen Grund, warum Boris schon zum dritten Male dieses Proto-Metal-Konzept aufgreifen. Das simple gestrickte und sehr repititive ‘Cramper’ versprüht schon fast eine Art Crust-Charme, während ‘My name Is Blank’ dreckiger Punk mit ordentlicher Rock’n’Roll Attitüde lärmendem Gitarren-Solo ist. ‘Blah Blah Blah schwankt zwischen Drones und schrägem Saxophon-Gefiepe, während Boris auf ‘Question 1’ heavier denn je klingen, inklusive teils harscher Vocals. ‘Nosferatu’ kann vielleicht am ehesten als Noise Rock bezeichnet werden, während ‘Ruins’ wiederum auf Speed gespielter Rock’n’Roll mit Metal-Riffs ist. Einen Ausflug in Industrial-Sphären hingegen bietet ‘Ghostly Imagination’. ‘Chaines’ hingegen hat vielleicht die schönsten Harmonien der Platte, die jedoch über die gesamten dreieinhalb Minuten gegen eine verzerrte Krach-Kulisse ankämpfen müssen. Es ist der Sturm vor der Ruhe, zu der Boris beim abschließenden ‘(not Last Song)’ finden, ein Ambient-Stück, bei dem das Piano dominiert und mit dem Boris auch wieder Anschluss zum Sound des im Frühjahr veröffentlichten “W” finden.
Ein Album also so abwechslungsreich, wie die Diskografie der japaner, zumindest innerhalb des selbstgesteckten Proto-Metal-Überbaus. Kompositionen, die live sicherlich sehr viel Freude bereiten, die man zu Hause aber vermutlich nicht so oft auflegen wird, wie andere Platten der Band. Denn dafür ist “Heavy Rocks” einfach zu ungestüm, chaotisch und zügellos.
Bewertung: 9/15 Punkte
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Diskografie (Studioalben):
“Absolutego” (1996)
“Amplifier Worship” (1998)
“Flood” (2000)
“Heavy Rocks” (2002)
“Akuma no Uta” (2003)
“Boris at Last -Feedbacker-” (2003)
“The Thing Which Solomon Overlooked” (2004)
“Dronevil” (2005)
“Soundtrack from the Film Mabuta no Ura” (2005)
“Pink” (2005)
“The Thing Which Solomon Overlooked 2” (2006)
“The Thing Which Solomon Overlooked 3” (2006)
“Vein” (2006)
“Smile” (2008)
“New Album” (2011)
“Heavy Rocks” (2011)
“Attention Please” (2011)
“Präparat” (2013)
“Noise” (2014)
“The Thing Which Solomon Overlooked Extra” (2014)
“Urban Dance” (2015)
“Warpath” (2015)
“Asia” (2015)
“Dear” (2017)
“LOVE & EVOL” (2019)>
“No” (2020)
“W” (2022)
“Heavy Rocks” (2022)
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