Revocation – Netherheaven

(44:48, Vinyl, CD, Digital, Metal Blade, 09.09.2022)
Das aus Boston stammende Todesbleikommando, unter Führung von Mastermind, Sänger, Gitarrist, Songschreiber und Produzent David Davidson, veröffentlich nach einer längeren Wartezeit von vier Jahren und ihrem letzten Album “The Outer Ones” ihr nunmehr achtes Album. Dabei enthält “Netherheaven” im Vergleich zum fast lupenreinen Technical-Death-Metal-Vorgänger wieder ein wenig mehr Thrash-Metal-Einflüsse, wenn auch nur dezent. Weiterhin aber überwiegt bei Revocation natürlich der handwerklich und technisch anspruchsvolle Death Metal. Dabei schüttelt sich David Davidson mit einer unfassbaren Lässigkeit ein Wahnsinns-Riff nach dem anderen aus dem eitrigen Hemd und garniert das Ganze mit hochkomplexen, aber immer noch melodischen Soli. Wie er bei der ganzen Arbeit auch noch singen kann, bleibt ungeklärt. Er macht’s halt irgendwie.

Auch die anderen zwei Drittel der Mannschaft legen ein rasendes Tempo vor. Das Drumming von Ash Pearson ist bemerkenswert druckvoll und präzise wie das Uhrwerk einer Stoppuhr, nur schneller.

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Textlich inspiriert von Dante Alighieris “Göttliche Komödie”, offenbart das Trio direkt mit den ersten beiden Songs auf “Netherheaven”, wo Satan die Locken hat. ‘Diabolical Majesty’ und ‘Lessons In Occult Theft’ bieten wahnsinnige Breaks, komplexe Soli und Riffs aus dem Slayer-Lehrbuch. ‘Galleries of Morbid Artistry’ bietet ganz kurz ein paar Momente zum Durchatmen, bis ‘The 9th Chasm’ mit ungezügelter Komplexität, einem wahnsinnig guten Drumming und einem kleinen Opeth-Mittelteil wieder eine Blutgrätsche hinlegt und alles umnietet, was nicht in 666 Nanosekunden auf dem umgedrehten Kreuz sitzt.

‘Re-Crucified’, der Abschlusstrack, ist eine recht emotionale Angelegenheit, denn er enthält einen der letzten Beiträge von Trevor Strnad, Sänger bei The Black Dahlia Murder, der in diesem Jahr leider verstorben ist und dem “Netherheaven” gewidmet wurde. Dazu gesellt sich außerdem mit George ‘Corpsegrinder’ Fisher (Cannibal Corpse) einer der vielleicht besten Death-Metal-Sänger aller Zeiten.

“Netherheaven” beeindruckt mit einem hohen technischen Niveau, ohne steril zu klingen. Das Dreigestirn aus Boston verleugnet nie seine Herkunft aus dem Thrash und Death Metal und bietet erneut eine ausgewogene Mischung aus mitreißenden Melodien und energiegeladenen Riffs.
Bewertung: 11/15 Punkten (MBü 11, KR 11)

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Abbildungen: Metal Blade