Quarter Wolf – Yeah Baby

Abbildung: Paul Daniel

(28:48, Vinyl/Digital, Westergaard Records, 26.08.2022)
Die Lockdowns wurden für viele unterschiedliche Dinge genutzt. Manche Menschen haben in dieser Zeit ihre kreative Ader entdeckt, und auch eine gewisse Korrelation zwischen Schließungen und Geburtenraten wird aller Voraussicht nach nachweisbar sein. Und natürlich wurde in der Zeit ohne Konzerte oder Kneipenbesuche auch viel Musik aufgenommen. So geschah es auch auf einem Dachboden der norwegischen Hauptstadt Oslo, wo Schlagzeuger Paul Daniel und Gitarrist sowie Sänger Marius Kromvoll ihr drittes Album als Duo aufgenommen haben. Kromvoll, der auch als Teil der White Trash Blues Band bekannt ist, ruft schon seit einiger Zeit gerne “Yeah Baby” auf der Bühne. Der Ausruf ist so sehr zum geflügelten Wort geworden, dass der Musiker sogar mit “Yeah Baby” auf der Straße begrüßt wird. Somit war der Name für das dritte Quarter Wolf Album schnell gefunden.

Foto: Stian S Evensen

Knapp eine halbe Stunde lang lassen Daniel und Kromvoll es auf “Yeah Baby” krachen. Mit neun eigenen Stücken und einer Coverversion von Fugazi’s ‘Do you like me’ hauen Quarter Wolf auf den Putz. Als Punkblues Garage Rock bezeichnet das australisch-norwegische Duo den dafür verwendeten Stil. Vom Punk hat der Sound vor allem seine teilweise zerstörerische und andererseits rebellisch positive Haltung. Der Blues wiederum steckt vor allem in den krachend umgesetzten Riffs, die in bester Garage Rock Akustik vorgetragen werden. Eine halbe Stunde lang lärmt der ungestüme Rock’n’Roll von Quarter Wolf aus den Boxen und schafft Raum zum Verausgaben und zum Abschütteln allen Ärgers. Nuancen von frühen Black Flag und The Kendolls schimmern durch das lärmige Album, das aber insgesamt durch fehlenden Einfallsreichtum auffällt.
Bewertung 4/15 Punkten

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Die Bilder wurden uns freundlicherweise von Noisolution zur Verfügung gestellt.