Lost In Kiev – Rupture

(51:42, CD, Vinyl, Digital, Pelagic Records/Soulfood, 21.10.2022)
Ob man wohl vor zehn Jahren schon ahnen konnte, welche Brisanz der eigene Bandname einmal erlangen würde? Sicherlich nicht, denn wer hätte damals schon ahnen können, wie sich die Dinge einmal entwickeln beziehungsweise aus dem Ruder laufen würden. Nun haben sich Lost in Kiev mit ihrem vierten Album auch selbst deutlich weiterentwickelt. Die cineastischen, an die gegenwärtige Weltlage angepassten Momente sind noch transparenter, die Mächtigkeiten noch unüberwindbarer geraten (wobei hier sogar dezente Growls eingebaut wurden, wie etwa im Track ‘Prison Of Mind’, made by The Oceans Loïc Rossetti).

‘We Are’ setzt aber erst einmal ein überaus transzendentes Anfangszeichen, das irgendwie elektronisch, mit trip-hopppigen Einsprengseln versehen, eingefärbt ist. Weiterhin erklären uns die Pariser die Quadratur des Kreises (‘Squaring The Circle’), wobei als Resultat dieser eigentlich logischen Beweisführung ein mächtiger Monolith in instrumentalem Post Rock aus dem Boden gestampft wurde. Bezüglich des Spannungsaufbaus in ‘Another End Is Possible’ ist dann auch alles möglich.

Die Vorabsingle ‘Solastalgia’ badet dagegen in melancholischer Windstille, ehe wir mit ‘Digital Flesh’ einen Tsunami an Post Rock über uns ergehen lassen müssen, der bis hin zum finalen Titeltrack auch nichts an Intensität verliert…
Bewertung: 12/15 Punkten

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Abbildung: Lost In Kiev / Pelagic

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