Hypnagone – Qu’il Passe
(61:30; CD, Digital; Eigenveröffentlichung/Klonosphere, 14.10.2022)
Die Prog-Metal Newcomer Hypnagone aus Frankreich präsentieren ihr Debüt-Album “Qu’il Passe” und bewegen sich frei im breit gefächerten Genre. Hier trifft klassischer Prog-Metal aus der Kategorie Dream Theater auf modernen Djent/Metalcore aus dem Northlane-Lager. Das Ganze wird befeuert mit modernem Gitarren-Prog wie wir ihn von Polyphia, Intervals oder Unprocessed kennen. Die düstere Schwere, die bei “Qu’il Passe” mitschwingt, kommt aus dem Post-Metal und erinnert an Bands wie The Ocean Collective und Cult of Luna.
Harte und brachiale Post-Metal Parts treffen auf melodische und eingängige Songbestandteile. Ein dynamisches Paket mit anspruchsvollen Gitarrenleads und atmosphärischen Synthies und Samples.
Der Zugang zu Hypnagones Debüt gestaltet sich anfänglich noch recht schwierig. Es fehlen zu Beginn die leicht verdaulichen Momente. Zunächst wirkt das djentige ‘Shibboleth’ etwas sperrig und auch der ‘Spannungsbogen’ macht es uns im Anschluss erst mal nicht einfacher. Aber spätestens mit ‘The Step Inward’ oder der Ballade ‘Moss’ fühlt man sich dann doch schnell ins Boot geholt.
Gerade im Bereich der Gitarren können die Franzosen überraschen. Denn beim vertrackten und polyrhythmischen ‘L’Arbre’ trifft eine Jazz-Gitarre auf einen deutlich kreativ gespielten und markant klingenden Bass. Ein interessanter Kontrast zwischen klassischen und modernen Tönen. Während das wenig eingängige ‘White Fields’ es einem dann doch wieder recht schwer macht, kann die Wuchtbrumme ‘The Mind Derailed’ noch mal ordentlich begeistern. Hört man hier sogar progressiven Death-Metal der Kategorie Atheist und Pestilence? Ja, was uns zeigt, wie vielseitig die Musik von Hypnagone ist. Und genau aus diesem Grund ist “Qu’il Passe” ein Album, bei dem es sich auszahlt, wenn man ihm Zeit schenkt.
Hypnagone windet sich im Genre hin und her und zeigt sich mit verschiedensten Facetten. Das braucht durchaus eine gewisse Einarbeitungszeit, wirkt aber dafür alles andere als stumpf und leicht durchschaubar. Luft nach oben gibt es aber dennoch. An einigen Stellen gibt es Längen und es fehlt dem einen oder anderen Titel an Form und Ausdruck.
Ein interessanter Start der Franzosen.
Bewertung: 10/15 Punkten
Qu’il Passe by Hypnagone
Tracklist:
1. ‘Arrival’ (2:13)
2. ‘Shibboleth’ (8:55)
3. ‘Spannungsbogen’ (4:32)
4. ‘The Step Inward’ (7:16)
5. ‘Moss’ (5:35)
6. ‘L’Arbre’ (5:23)
7. ‘White Fields’ (8:56)
8. ‘Elegy’ (2:47)
9. ‘Dross’ (3:57)
10. ‘The Mind Derailed’ (8:42)
11. ‘Light Bulb’ (5:54)
Besetzung:
Adrien Duffour (Vocals)
Yann Roy (Guitars)
Antoine Duffour (Bass)
Jérôme ‘Jackou’ Binder (Drums)
Gastmusiker:
Romain Lambrey (Samples & additional keyboards)
Éric Hurpeau (Guitar solo on ‘L’Arbre’)
Vincent Blanot (Saxophone on ‘White Fields’)
Diskografie (Studioalben):
“Qu’il Passe” (2022)
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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von The Metallist PR zur Verfügung gestellt.