(49:00, Vinyl/Digital, Ponyphone Records/RecordJet/Edel, 07.10.2022)
Als mit “Ambrosia” im Sommer 2019 das erste Goddys Album veröffentlicht wurde, war dies gleichzeitig die zweite Albumveröffentlichung des Schmalkaldener Labels Ponyphone Records. Labelinhaber Philipp Schwabe ist gleichzeitig Gitarrist und zweiter Sänger von Goddys. Die erste Stimme wird von dessen Schwägerin Emma Schwabe gesungen. Als weiteres Gründungsmitglied von Goddys gehört auch Bassist Michael Rudolph weiterhin zur Besetzung der Band aus Thüringen. Änderungen im Line-up sind wiederum, dass Hannes Köhler die Rolle des Schlagzeugers von Daniel Rudolph übernommen hat, und dass mit David Schreiber erstmals ein Keyboarder zur Besetzung gehört. Zwischen all diesen Neuerungen haben Goddys ihr zweites Album “Monsters of Reality” fertig gestellt.
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Das Debut “Ambrosia” glänzte neben seiner dunklen Energie, die aus dem Aufeinandertreffen von Doom, Blues und Stoner Rock gebar, auch durch seine handwerkliche Produktion. Auch der zweite Langspieler “Monsters of Reality” wurde in der Villa K und im heimischen Magnolia Sounds Studio aufgenommen. Spätestens in der weiteren Produktion aber zeichnet sich ab, dass es sich um das bisher aufwendigste Recording aus dem Hause Goddys handelt. Für die Gitarrenspuren kam Max Power aus Berlin nach Schmalkalden gereist, und für Mix und Master waren Andi Bukelini und Dennis Kern im hauptstädtischen Studio Wong zuständig.
Inhaltlich haben Goddys ihre Zuhörer*innen auf “Ambrosia” in eine fantastische Welt mit Märchengestalten, Bartwuchspuder und dem Trank der Gött*innen eingeladen. Dahingehend wirkt das Nachfolgewerk sehr viel bodenständiger. Auch wenn Emma und Philipp Schwabe gerne metaphorisch sprechen, sind die Botschaften der elf Titel deutlich klarer und direkter als zuvor. Als zentrales Thema zieht sich das Narrativ vom Monster, bzw. von Monstern als roter Faden quer durch das Album. Dabei werden verschiedene Monströsitäten angesprochen. Das ist beispielsweise das Monster, das wir alle in uns tragen – unsere dunkle Seite, ‘Oddkilla’. Aber auch das Monster, das wir anderen gegenüber sein und werden können wie der ‘Dead Man’ der für das eigen Wohl über Leichen geht oder der ‘Mash Head’ der sich einer Massenbewegung anschließt kommen hier vor. Als eine der ursprünglichsten Formen monströsen Verhaltens bekommt auch der ‘Caveman’, der toxische Mann sein Fett weg.
Musikalisch tischen Goddys ihren Zuhörer*innen einen düsteren sowie okkulten Cocktail aus mächtigem, bluesgeladenen Hard Rock, schwerwiegenden Rauchschwaden aus Stoner Rock und der eschatologischen Stimmung des Doom Metal auf. In der neugefundenen Formation weist sich das Keyboard als echte Verstärkung aus, wenn es darum geht, finstere Bilder zwischen die monströsen Riffs zu malen. Goddys haben ihre ohnehin starke Leistung mit Veröffentlichung ihres zweiten Albums folglich nochmal deutlich gesteigert. Und so ist “Monsters of Reality” ein in sich kohärentes und spannendes Album mit einem fantastischen sowie auch aktuellen Narrativ als zusammenhaltendes Element und einer sehr abwechslungsreichen musikalischen Untermalung. Von der Botschaft über die Umsetzung bis hin zur Musik bleiben keine Fragen oder Wünsche offen.
Bewertung: 13/15 Punkten
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Das Cover Artwork sowie das Bandphoto wurden uns freundlicherweise von Noisolution zur Verfügung gestellt. Das Bild von Sängerin Emma Schwabe stammt von Raphael Lukas Genovese und wurde bei der Weihnachtsfeier von Ponyphone Records im Jahr 2019 aufgenommen.