Fluster – Ray Mouth
(22:21, Digital, Eigenvertrieb, 21.10.2022)
Mit ihrer fünf Tracks starken EP melden sich Fluster aus Hamburg zum ersten Mal auf dem Release Markt. Bei der Band aus der Elbmetropole handelt es sich um ein Trio, bestehend aus Vyvyan van Krach (Gitarre und Backing Vocals), Lukas Worm (Bass und Lead Vocals) und Dennis Urbschat (Schlagzeug). Als die Pandemie das rege Treiben in der zweitgrößten Stadt der Bundesrepublik mal wieder lahmgelegt hat, fanden sich die genannten Drei zusammen und begannen, Musik zu schreiben und aufzunehmen. Als erstes offizielles Resultat wartet die EP “Ray Mouth” mit angenehmen 22 Minuten Spielzeit und fünf Titeln, die jeweils zwischen vier und sechs Minuten auf die Uhr bringen, auf.
Musikalisch haben sich Fluster vor allem beim Klang der 1990er Jahre bedient. Hier treffen Alice in Chains auf Metallicas schwarzes Album, und Kyuss paaren sich mit L7. Es ist das teuflische Viereck aus Grunge, Alternative Metal, Stoner Rock und Punk, das für mitreißende Stimmung sorgt. Eine Neuerfindung des Rades ist dabei nicht vorgesehen, stattdessen wird das Feuer des 90s Revivals mit starkem Atem angefacht. Das Erfolgsrezept besteht aus dynamischen Riffs, die mit einem äußerst einprägsamen Gitarrensound zum besten gebracht werden, während der warme Bass und das energetische Schlagzeug voller Enthusiasmus die Lücken füllen. Besonders im psychedelisch angehauchten Stück ‘Pandora’ klappt das äußerst gut. Die größten Kritikpunkte liegen beim Gesang, der zunächst ein bisschen zu sehr nach James Hetfield klingt, was insbesondere durch “Hey-Yay-Yeah” Rufe verstärkt wird und der außerdem einen starken deutschen Akzent durchscheinen lässt. Aller Mäkeleien zum Trotze haben Fluster mit “Ray Mouth” aber eine unterhaltsame und äußerst solide Debüt EP abgeliefert.
Bewertung: 9/15 Punkten (RG 9, KR 9)
Surftipps zu Fluster:
Facebook
Instagram
bandcamp
Spotify
Das Cover Artwork wurde uns freundlicherweise von Fluster zur Verfügung gestellt.