(42:51; Vinyl, CD, Digital; Hassle Records/Cargo, 21.10.2022)
Aus Belgien kommen nicht nur köstliches starkes Bier, die wahren Pommes Frites und rote Kennzeichen. Sondern auch musikalische Wohltaten. Das ist nach dem dritten kreativen Output der Band Brutus wohl unabweislich.
Mit “Unison Life”, zu deutsch soviel wie “Leben im Einklang”, malen sich die drei Köpfe der Leuvener Post-Hardcore-Band eine Welt aus, in der Sorgen, Streit und Lügen nicht existent sind. Es geht um den Kampf gegen all die Dinge, die einem auf dem Weg durchs Leben zermürben können und die Frage, wie solch eine Fantasiewelt wohl aussehen könnte.
Eineinhalb Jahre dauerte die Arbeit an ihrem dritten Longplayer. Genug Zeit also, um an allen Stellen auf Perfektion zu setzen. Während die Band auf ihrem Debüt “Burst” noch rau und forsch klang und sie mit dem Nachfolger “Nest” ihre ersten Schritte Richtung Tiefgründigkeit unternahmen, erhöhten sie bei “Unison Life” den Anspruch an ihre Musik um ein Vielfaches. Und das hört man in jedem Song. Das Songwriting ist detaillierter, anspruchsvoller und vollendeter. Man spürt, dass die Band viel mehr Kraft und Zeit in die Schaffung dieses Albums investiert hat.
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“Unifson Life” ist ein in sich geschlossenes, stringentes Werk. Also ein Album, das am Stück gehört werden will. Die raue, kehlige Reibeisen-Stimme von Drummerin und Sängerin Stefanie Mannaerts trifft auf Post-Rock- und Punk-Vibes und erschafft eine glaubhafte und vor allem greifbare Emotionalität. Stefanie röhrt aus dem Tiefsten ihrer Seele, bewegend und mit sich ringend. Jede Emotion absolut mitfühlend herübergebracht. Dazu stehen Stimme und Sound in optima forma zueinander. Ohne allerdings allzu perfekt zu klingen. Post-Hardcore, Post-Rock und Punk mischen sich zu einem Gesamtbild zusammen, das klingt, als wenn es schon immer zusammen gehören sollte. Der hier Tastatur-quälende Betreuer kann sich nicht erinnern, wann er so etwas in einer derartigen Intensität schon mal gehört hat.
Schon die vorab veröffentlichten Titel ‘Dust’, ‘Liar’ und ‘Victoria’ kündigten ein dramatisches und spannungsgeladenes Album an. Jeder dieser drei Singles fristet hier nun schon seit Erscheinen ein reges Leben auf der Playlist. Und mit dem Release von “Unison Life” wird die angekündigte Güte geradewegs bestätigt. Es gesellen sich weitere mitreißende Titel dazu. Auffallend ist, dass im Gegensatz zu den Vorgänger Alben, “Unsion Life” stark an Eingängigkeit und Kreativität gewonnen hat.
Die tiefe und stark emotionale Atmosphäre von “Unison Life” erschließt sich schon mit dem Intro ‘Miles Away’ und dem darauffolgenden wütenden ‘Brave’ und bleibt bis zum Ende bestehen. .Die Ballade ‘What Have We Done’ verschafft dem Album die notwendige Erdung und das dynamische und hoffnungsvoll klingende ‘Chainlife’ liefert mächtig groovige Hardcore-Riffs. Melodisch, poppig und sogar tanzbar nistet sich daraufhin ’Storm’ ganz gefährlich in den Gehörgang ein. Während ‘Brave’ und Dreamlife’ passend in die klassische Post-Hardcore-Kerbe schlagen und Zweiteres sogar noch gute Laune heraufbeschwört, beenden Brutus ihr drittes Werk mit dem Longtrack ‘Desert Rain’. Hier geben die Belgier noch mal richtig Gas und zünden ein wahres Post-Rock-Feuerwerk.
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Während sich die Songs fast alle in einem einheitlichen Dynamikbereich befinden, klingt auf “Unison Life” überraschenderweise nichts eintönig. Jeder Titel steht für sich selbst und begeistert ebenso auf seine jeweils eigene Weise . Das Sprichwort “All Killer, No Filler” passt hier doch wie die Faust aufs Auge, oder eben wie Arsch auf Eimer. Nach dem Album ist vor dem Album, denn schließlich hat man ein nahezu perfektes Album gehört, das neben Gänsehaut verschiedenste Emotionen anregt. Einmal tief Luft holen und von vorne bitte!
Prachtig werk! Een super album Brutus!
Bewertung: 14/15 Punkten (FF 13, MK 14, KR 13, MBü 13)
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Tracklist:
1. ‘Miles Away’
2. ‘Brave’
3. ‘Victoria’
4. ‘What Have We Done’
5. ‘Dust’
6. ‘Liar’
7. ‘Chainlife’
8. ‘Storm’
9. ‘Dreamlife’
10. ‘Desert Rain’
Besetzung:
Stefanie Mannaerts (Drums, Gesang)
Stijn Vanhoegaerden (Gitarre)
Peter Mulders (Bass)
Diskografie (Studioalben):
“Major / Bye Julia (Triptych EP)” (2015)
“Brutus” (2017)
“Nest” (2019)
“Unison Life” (2022)
Tourdaten:
2023
30.01. 🇩🇪 Neunkirchen, Stummsche Reithalle
31.01. 🇫🇷 Paris, La Maroquinerie
01.02. 🇳🇱 Amsterdam ,Paradiso Noord
03.02. 🇧🇪 Brüssel/Brussel/Bruxelles, Ancienne Belgique
25.02. 🇧🇪 Kortrijk, Wilde Westen @ De Kreun
26.02. 🇩🇪 Dortmund, Junkyard
27.02. 🇩🇪 Aschaffenburg, Colos-Saal
01.03. 🇳🇱 Utrecht, TivoliVredeburg
02.03. 🇳🇱 Nimwegen/Nijmegen, Doornroosje
03.03. 🇩🇪 Hamburg, Hell Over Hammaburg
04.03. 🇩🇰 Aarhus/Århus, Radar – Aarhus
06.03. 🇩🇰 Kopenhagen/København, Veg
07.03. 🇸🇪 Stockholm, Hus 7 – Stockholm (SE)
08.03. 🇸🇪 Göteborg, Fangelse
09.03. 🇸🇪 Göteborg, Plan B – Malmö
11.03. 🇩🇪 Hannover, Cafe Glosksee
12.03. 🇩🇪 Dresden, Beatpol
13.03. 🇩🇪 Berlin, Frannz Club
14.03. 🇵🇱 Posen/Poznań, Klub U Bazyla
16.03. 🇵🇱 Warschau/Warszawa, Hybrydy
17.03. 🇵🇱 Krakau/Kraków, Kamienna12
18.03. 🇨🇿 Prag/Praha, Kasarna Karlin
21.03. 🇨🇭 Zürich, Dynamo Saal
22.03. 🇨🇭 Genf/Genève, PTR/L’Usine
23.03. 🇫🇷 Metz, Les Trinitaires
25.03. 🇧🇪 Brügge/Brugge, Cactus Club
26.03. 🇧🇪 Bilzen, JC De Bilding
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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Starkult Promotion zur Verfügung gestellt.