Riverside 20
Immer wieder schön mit dieser sturmgebeutelten und -erprobten Combo Riverside. Diesmal auf Tour zur Feier des 20-jährigen Bestehens. Wikipedia raunt in dem Zusammenhang übrigens von der Gründung bereits im Jahr 2001, aber den ersten Konzerten in 2002. Einem etwas breiteren Publikum bekannt wurden die Polen dann wohl spätestens 2004.
Wir haben uns inzwischen (immer noch traurig) daran “gewöhnt” statt des 2016 tragischerweise verstorbenen Piotr Grudziński den Quidam-Gitarristen Maciej Meller auf der Bühne agieren zu sehen – und das wirklich herzerfrischend. Überraschend hingegen war das Setting des Abends: Obwohl mit um die 650 Besuchern die Kantine beinahe ausverkauft gewesen sein dürfte und obschon nur zwei Fotografen (einer davon unser Floh) akkreditiert waren, gab es einen gewaltigen Fotograben mit allem Zipp und Zapp. Das ergab natürlich die üblichen drei Songs lang komfortable Arbeitsbedingungen für diese beiden. Doch unter diesen Umständen hätte man vielleicht besser an die 70 Fans die Gelegenheit gegeben, direkt am Bühnenrand ihre Lieblinge zu feiern und einfach mehr Club-Atmo zuzulassen. Doch wie auch immer.
Apropos Fuck-ups. Fama and setlist.fm have it that the gig started with ‘The Same River’, des Autoren Lieblingslied von der Band. Allerdings war meinereiner wohl so abgelenkt (long story) und möglicherweise auch das Arrangement so modernisiert, dass ich den Song einfach nicht erkannt habe. Mea Culpa. Beim ebenfalls wunderbar melodischen Liebeslied ‘Addicted’ als Nummer 2 besteht hingegen Einigkeit.
‘Rainbow Box’ mit besonders sahnigen Hammond-Sounds, genau wie ‘Story Of My Dream’. Für ‘Escalator Shrine’ bekommt Mariusz Duda ein Sitzmöbel auf die Bühne – und der Song eine Lachgas-Einspritzung mit Deep Purples ‘Black Night’.
‘Time Travellers’ nahm zeitweilig das Tempo sehr zurück, was mit dem wüsten ‘Egoist Hedonist’ schnell korrigiert wurde.
‘We Got Used To Us’ wieder ganz melancholisch, nachdenklich, zurückgenommen. ‘Second Life Syndrome’ gab den würdigen Abschluss des offiziellen Teils. Gefolgt vom wunderbaren ‘Left Out’ und ‘Conceiving You’ mit einem wirklich besonders inbrünstig mitsingenden Publikum.
PS: Wenn man viel auf Konzerte und Festivals latscht, begegnet man oberhalb des Kneipen-Gig-Levels immer auch Security. Und macht dabei auch mal weniger erfreuliche Beobachtungen oder auch persönliche Erfahrungen mit den Sicherheits-Beauftragten. Hier mal das totale Gegenteil: Ein junger behinderter Konzertgast bekam in direkter Bühnennähe größere Schwierigkeiten, möglicherweise u.a. aufgrund der Lautstärke (Sound übrigens fett, aber nie zu heftig). Wie souverän, verständnisvoll und letztlich hilfreich Nicole von der beauftragten Security-Firma AGSec aus Hürth damit umgegangen ist, verdient höchstes Lob. Möge uns allen so geholfen werden, wenn wir es mal nötig haben.
Live-Fotos: flohfish
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Rezension “The Longs” (2021)
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