(76:56, CD, Digital; Quadrifonic/Eigenpressung/Just For Kicks, 2002 / 29.08.2022)
Für Fans der französischen Progger Nemo stellt sich bei der aktuell im August 2022 erschienenen Neuauflage des 2002er Debütalbums „Les Nouveaux Mondes“ die einfache Frage: Sollte man die eigene Sammlung um einen vermeintlich alten Hut wirklich erweitern oder eher nicht? Nun so manches spricht dafür, zumal das komplette Album neu eingespielt und um zwei Bonustitel ergänzt wurde. Zudem erhielt das Artwork eine Auffrischung, so dass nicht nur bei denen, die die Band bislang noch nicht auf dem Schirm hatten, Interesse geweckt sein sollte. Von 2002 bis 2015 waren Nemo, neben Ange, Atoll, Pierre Moerlen’s Gong, Magma und anderen Vertretern, eine der führenden Progressive Rock Bands Frankreichs. Die Franzosen sind dann ab 2015 ganz bewusst in der Versenkung bzw. in eine selbst gewählte Auszeit abgetaucht und melden sich nun mit ihrem zu neuem Leben erweckten Debütalbum zurück. Das heißt aber jetzt nicht, dass dies mit einem unmittelbar bevorstehenden Comeback gleichzusetzen ist. Dennoch darf man die Neuauflage als ein willkommenes Lebenszeichen der Franzosen ansehen. In der Hauptsache waren für die Einspielung Jean-Baptiste Itier, Lionel B. Guichard, Guillaume Fontaine und Jean-Pierre Louveton verantwortlich. Zu einem Kurzeinsatz kamen die Urmitglieder Pascal Bertrand und Benoît Gaignon. Nemo hatte sich über die Jahre hinweg einen guten Ruf in der Szene erarbeitet und bereits zahlreiche und durchaus erfolgreiche Alben aufgelegt. Stilistisch bewegen sich die Musiker im Bereich des Art -, Progressive – und Symphonic Rocks, dabei finden auch härtere, gar metallische Momente ebenso ihre Daseinsberechtigung.
Wie das Original lebt verständlicherweise auch die Neufassung des Albums von einer kraftvollen Rhythmussektion und virtuosem Gitarrenspiel. Dabei fallen auch die ständigen Tempowechsel auf. Für die melodische Linienführung sorgen komplexe Keyboardpassagen. Obwohl die Vocals zu den energiegeladenen Kompositionen durchweg gut passen, könnten die in Französisch vorgetragenen Titel nicht jedermanns Sache sein. Englisch ist halt immer noch vorherrschend im Bereich des Rock, alles andere meist doch etwas gewöhnungsbedürftiger. Am Ende bietet die komplett neu aufgenommene Version von Nemos erstem Album auch durch die mitgelieferten Bonustitel einen gewissen Mehrwert.
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Musikalisch bietet die Neuauflage des 2002iger Nemo Debüts zwar nicht wirklich viel Neues, aber die Auffrischung hat dem Album gutgetan und dürfte nicht nur die Fans erfreuen.
Bewertung: 9/15 Punkten
Line-up Nemo:
Jean-Pierre Louveton: Gitarre, Gesang, Bass (Afrika), virtuelle Instrumente
Guillaume Fontaine: Keyboards, Gesang
Lionel B. Guichard: Bass
Jean-Baptiste Itier: Schlagzeug
Gastmusiker:
Pascal Bertrand: Schlagzeug
Benoît Gaignon: Bass
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Abbildungen: Nemo / Quadrifonic