(21:53, Digital, Eigenveröffentlichung, 28.07.2022)
In Duo-Besetzung knallen uns Media aus Phoenix/Arizona ein mächtiges Brett um die Ohren. Gut, dass „Influence“, das Debüt von Billy Tegehoff (vocals, guitar, bass, synth) und Rich Wnuk (drums, percussion, samples) nach zwanzig Minuten zu Ende ist. Oder auch nicht, hat man sich doch erst einmal eingegroovt in den Sound, der viel Spezielles für uns bereithält. Vielleicht liegt es daran, dass hier alle Instrumente auf 444 Herz gestimmt sind, eine Frequenz, die in vielen Klangheilungspraktiken Anwendung findet. Musik als Heilung – klingt bezüglich Media merkwürdig, ist aber so.
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Der Opener ‘‚..-. — .-. –. .. …- . . …- . .-. -.– -… — -.. -.-‘ fegt uns umgehend in Richtung des Titeltracks, der zugegeben ein wenig schwerfällig und holprig geriet und nicht so sehr zu zünden vermag. Hier kommen die Markenzeichen Medias aber schon kompromisslos zur Geltung – riffige Gitarrenbreitseiten, schwerer Rickenbacker und polyrhythmische Schlagzeugeskapaden, wobei nicht nur Tegehoffs Vocals dezente Verweise in Richtung Tool erzeugen. ‚Kimono‘ wirkt dann harmonischer, stimmiger und auf jeden Fall auch strukturierter. Hier schlägt die Band immer wieder Haken, derweil die instrumentalen Parts schon transzendente Sogwirkungen entfachen.
Ein Chant eröffnet ‘ME6’, den letzten Track dieser EP, der uns nach und nach ein (etwas dezenteres) Feuerwerk an progressiv-rockenden Ausuferungen offeriert. Und ob der Modulation der Vocals kann man nicht ganz Abstreiten, dass Tegehoff tatsächlich ein wenig Maynard-Keenan-fixiert ist. Das Problem bei Media ist aber, dass es fast unmöglich ist, hier einen richtigen Treffer bei Suchmaschinen zu bekommen, wobei der Zusatz “Influence” die Sache bzw. Suche auch nicht unbedingt vereinfacht.
Bewertung: 10/15 Punkten (CA 10, MK 12, KR 9)
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Abbildung: Media
Ein Kommentar
Thanks for the review Carsten!