(46:01, Digital, CD; Metal Blade, 23.09.2022)
Der Segen im hohen Hause Fates Warning muss ja schon etwas länger alles andere als lotrecht gehangen haben. Das Ende dieser Institution wurde unseres Wissens nach zwar noch nicht so richtig offiziell verkündet, aber mehrfach angedeutet. Das Auftauchen der Kings Of Mercia und Erscheinen ihres namenlosen Debüts auf Metal Blade ist wohl als weiterer Sargnagel zu werten.
Ebenso wie bei jenem anderen Spaltprodukt A – Z hagelt es hier beim Line-up einfach mal sehr große Namen. Nämlich diese:
Jim Matheos (u.a. Fates Warning) – guitars
Joey Vera (u.a. Fates Warning, Armored Saint) – Bass
Simon Phillips (u.a. The Who, Toto) – drums
Steve Overland (FM) – vocals.
Was kann sich der Hörer davon kaufen? Wohlige Schauer bei der Namensnennung, aber nicht viel mehr. Denn noch mehr als bei A-Z wollen diese Monarchen über eine rein mainstreamige Hard Rock-Dynastie herrschen. Das verrieten schon die Vorab-Auskoppelungen, bei den Videos dazu sind übrigens putzigerweise nur Matheos und Overland im Bild:
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Und so bleibt das auch. So schön es auch ist, mal wieder Matheos‘ Riffing zu hören, der Song muss auch tragen. Sir Simons normalerweise überkompetentes Drumming könnte hier auch von irgendjemand anderem stammen. Joey Vera, normalerweise das Groove Beast schlecht hin, hätte der Autor hier ehrlich gesagt niemals auch nur erkannt. Und Overlands angenehm heisernde Stimme passt großartig zu dieser Art Melodic Rock à la Thunder. Reißt sie aber naturgemäß auch nicht auf ein anderes Level.
Und natürlich sind auch Feuerzeug-/Smartphone-Schwenk-Balladen dabei (‘Too Far Gone’, ‘Everyday Angels’ – echt jetzt?).
Don’t get me wrong – this is easy, even pleasing listening. Die Hooks zünden (‘Wrecking Ball’), die Soli sind ausgesprochen Melodie-betont (‘Humankind’), die Texte lassen sich situationsbewusst auslegen (‘World On Fire’), ohne dass sie es inhaltlich rechtfertigen würden. Und ohne dass sie irgendwen je zu überfordern drohen…
Das Ganze erinnert ein wenig daran, wie im frühen Pleistozän Rainbow mit Joe Lynn Turner auf manchen Rainbow-Fan (Namen der Redaktion bekannt) gewirkt haben: technisch eigentlich wenig zu bemäkeln. Dennoch überwiegt die schmerzliche Erinnerung an das Gute, was da mal war, entschieden die Freude über den aktuellen Zustand.
Und DAFÜR – d.h. für A – Z und die MERCIaner Könige sollen wir jetzt künftig auf Fates Warning verzichten müssen? Merci vielmals.
Aber das muss letztlich (wie ja stets) ein jedes selbst für sich entscheiden. Es hilft vermutlich, wenn Fates Warning nicht eine absolute Lieblingsband ist. Darum auch –
Bewertung: ohne
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Abbildungen: Kings Of Mercia / Metal Blade