Astronoid – Radiant Bloom

Astronoid - Radiant Bloom (3Dot Recordins/BloodMusic/Century Media, 04.06.22) COVEr
Credit: Travis Smith @ Seempieces

(46:06; Vinyl, CD, Digital; 3Dot Recordings/Blood Music/Century Media, 04.06.2022)
Als Astronoid im November 2019 im Vorprogramm von Periphery in der Kölner Essigfabrik auftraten, da hinterließ das Quartett aus Massachusetts bleibenden Eindruck. Denn die außergewöhnliche Mixtur aus an Björk erinnerndem männlichen Gesang und einem instrumentalen Brett aus Post Rock und Blackgaze hatte der Rezensent in dieser Art zuvor noch nie gehört. Doch so sehr Astronoid damals mit ihrem Auftritt auch überraschten, so unaufregend plätschert ihr mittlerweile drittes Album “Radiant Bloom” leider dahin. Denn trotz sich anfänglich einstellender Wohlfühlstimmung, bleibt auch nach dem zigsten Hören so rein gar nichts hängen. Denn obwohl Brett Bolands zwischen Dream Pop und Shoegaze angesiedelter Gesangsstil viel Wärme ausstrahlt, lassen einen die Lieder auf “Radiant Bloom” weitestgehend kalt.

Seltsam, denn oberflächlich betrachtet ist das, was Astronoid hier bieten, musikalisch weit interessanter als das ähnlich geartete “Infinite Granite” von Deafheaven. Doch wo die kalifornischen Kollegen es schaffen, Atmosphäre durch Weichspülung und Entschlackung ihres Blackgaze-Sounds zu erzeugen, setzen die Neuengländer auf Härte und einen viel zu engmaschigen Klangteppich aus Post-, Prog- und Gaze-Klängen. So gehen am Ende die Nuancierungen der einzelnen Elemente viel zu oft im Gesamtsound verloren. Was bleibt, ist lediglich atmosphärisch dichte Hintergrundmusik. Denn “Radiant Bloom” ist ein Album, bei dem man kaum merkt, wenn es wieder von vorne anfängt, insofern man den Player anfangs auf Repeat eingestellt hat.
Bewertung: 8/15 Punkten

Besetzung:
Brett Boland (Vocals, Guitars, Percussion, Drums [Track 3])
Daniel Schwartz (Bass, Synthesizers)
Casey Aylward (Guitars, Solos)
Matt St. Jean (Drums)

Gastmusiker:
MeiLing Boland (Vocals)
Noa Boland (Vocals)

Diskografie (Studioalben):
“Air” (2016)
“Astronoid” (2019)
“Radiant Bloom” (2022)

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Konzertbericht: 01.11.19, Köln, Essigfabrik

Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Head of PR zur Verfügung gestellt.