(49:38; Digital; Luidheim (Eigenveröffentlichung), 23.09.22)
Black-Metal-Blastbeats springen dem geneigten Prog-Hörer unvermittelt ins Gesicht, ‘De Stuwwal’ (Seitenmoräne), der erste Track von Alvenrads drittem Longplayer “Veluws Ijzer” ist angelaufen. Doch halt, was sind das für süße Weisen im Mellotron-Gewand, die sich dem Sturm da wie Waldfeen entgegenstemmen? Die Waldschrate Alvenrad sind eben anders als alle anderen. Und gerade darum so interessant. Ihren Sound hat der Autor mal halsbrecherisch als “eine Mischung aus (den flämisch singenden) Ancient Rites, Týr und den Heoes Del Silencio” beschrieben.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Auch das noch stärkere, wie ein Heidetroll unaufhaltsam nach vorne stampfende ‘De Vliegden’ (“Das Hymen”?) zeigt diese lebhaften Kontraste: zwischen Hornissenschwarm-Gitarren und tröstlich-melodischem Keyboard, zwischen fiesestem BM-Gekeife und heroischem Klargesang und einer Art Shanty-Chor. ‘Roodwild’ verherrlicht die Hirsche der Heide-Heimat der Niederländer. Die können sich wirklich geehrt fühlen, so eine Hymne kann nicht jede Kreatur vorweisen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
‘De Marke’ bringt mehr “Woah Woah”-Chöre, mehr wuchtige Melodien, mehr heroisch klingenden unverzerrten Gesang an den Start. Das Titelstück überrascht mit einem getragenen Solo für Blockflöte (herrlich) und einem Bläser-Break, der sich auch bei Starwars gut machen würde.
Was würde zu einem Songtitel wie ‘Sagenrijk’ besser passen als, genau, Mellotron? Im Intro sogar solo. Und “klassischer” Gesang, wie aus längst vergangenen Zeiten.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
‘De Gevallenen Veluwenaar’ wirft sogar noch mal ein bis zwei Stück Heidetorf mehr ins Feuer. In allen oben genannten Disziplinen.
Ihr stärkstes Album bislang. Wagemutigen und Neugierigen sehr ans Herz gelegt. Folk-Metal-Hörern ja sowieso.
Bewertung: 12/15 Punkten
Line-up:
Jasper Strik – keys, vocals
Mark Bertszoon – vocals, guitar
Nathanael Taekema – drums
Thijs Kwint – bass
Guests:
Tineke Roseboom (classical singer of Bach en Händel) – vocals
Thomas Cochrane (Vetrar Draugurinn, ex-Ancient Rites) – brass
Hanna van Gorcum (works with Heidevolk) – violin
Antal van Ass (Boanna Boyne) – recorder
Rosie Taekema (Ayreon Project) – cello
Thirza Fekkes (Ayreon Project) – woodwinds
Surftipps Alvenrad:
Facebook
Twitter
YouTube
Bandcamp
Soundcloud
Spotify
last.fm
Rezension “Heer” (2018)”
Festivabericht Balve (2016)
Rezension Alvenrad – Habitat (2014)
Abbildung: Gust van de Wall Perné (Frontcover Artwork / Alvenrad)