(43:17, Vinyl, CD, Digital, InsideOut Music, 2022)
Bald satte 40 Jahre ist der ruhige Engländer mit der warmen Stimme schon im sogenannten Musikbusiness unterwegs. Unsereins ist Tim Bowness möglicherweise am ehesten ein Begriff durch seine Zusammenarbeit mit Steven Wilson mit der Band No-Man, die nun schon seit 1987 existiert und deren letztes Album auch noch nicht so lange zurück liegt.
Auch neben der Musik sind die beiden gute Freunde und es ist keine große Überraschung, dass Mix und Mastering für das Bowness’sche siebte Soloalbum “Butterly Mind” von Wilson höchstselbst übernommen wurde.
Eine ellenlange Liste an Gastmusikern und eine namhafte Stammband hat sich Tim Bowness wieder an Board geholt. Richard Jupp (Elbow) und Workaholic Nick Beggs bilden die solide, sehr abwechslungsreiche Rhythmussektion. Brian Hulse, auch Produzent des Albums, übernimmt die Gitarrenparts und die Elektronik. Als Gäste fungieren angenehm überraschend die großartigen Ian Anderson und Peter Hammill, die bereits beim ungewöhnlich schrägen Opener zugegen sind und später noch im ebenfalls ungewöhnlich rockigen, sehr basslastigen Anspieltipp ‘We Feel’ einen Auftritt haben. Hammill an der Gitarre und Anderson, Oh Wunder!, an der Querflöte.
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Überhaupt geht Tim Bowness auf seinem neuen Album mutig neue Wege, wagt mehr Experimente, kommt rockiger und schneller zur Sache, wie z.B. in ‘Always The Stranger’ oder ‘Only A Fool’. Und natürlich liefert er auch klassische No-Man-Vibes mit dem ätherischen ‘Lost Player’ und gefühlvolle Balladen, wie ‘It’s Easier To Love’. Letztere unterstützt von einem sanften Saxophon von Nicola Alesini und einer angenehmen Hammond von Dave Formular.
Als weitere Anspieltipps wären schließlich noch ‘Glitter Fades’ zu nennen, eine von einer wunderbaren Klarinette (gespielt von Stephen W Tayler) begleitete, packende Ballade, sowie ganz besonders ‘About The Light That Hits The Forest Floor’, bei dem Ben Coleman, ein alter Weggefährte aus No-Man-Zeiten, einen Gastauftritt an der Violine hat. Beinahe abschließend folgen mit ‘Dark Nevada Dream’ und ‘Say Your Goodbyes, Pt. 2’ klassische No-Man-Nummern, ebenfalls mit Ben Coleman an der Violine, die “Butterfly Mind” angenehm ausklingen lassen.
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Das Wichtigste nach den doch recht übersichtlichen 43 Minuten ist, dass es dem Hörer leicht fällt, dem Album einen erneuten Durchlauf zu gönnen. Tim Bowness präsentiert sich erneut sehr frisch, voller Ideen und auffällig rockig, lässt natürlich einige Trademarks aufflammen, ohne aber sich dabei selbst zu kopieren und hat eine ansprechende Gästeliste an Musikern in der Hinterhand. Dabei kann man durchaus behaupten, dass “Butterlfy Mind” sein bisher mutigstes und abwechslungsreichstes Album ist.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Abbildungen: InsideOut Music