(53:42, CD, Rare Artist Records/Just for Kicks, 2022)
Das feine Instrumentalintro lässt zunächst aufhorchen. Symphonische Keyboards, Mellotronsounds inbegriffen – die Komposition wird zunehmend dramatischer und es klingt eher wie der Höhepunkt am Ende eines Albums als der Einstieg in ein Werk. Das nachfolgende ‚Kingship‘ gibt dann aber die weitere Richtung vor: Heavy Prog mit leicht wiedererkennbaren Hooklines und auch Ausflügen in den Prog-Metal-Bereich. Schaut man sich die bisherigen Veröffentlichungen des Labels an, so ahnt man auch schon, in welche Richtung es bei My Soliloquy wohl gehen wird. Denn dort fällt hauptsächlich der Name Threshold. Und dann ist der Weg zu My Soliloquy gar nicht mehr so weit, denn dahinter verbirgt sich der Multi-Instrumentalist Pete Morten, der auf einigen Threshold-Alben wie beispielsweise „For the Journey“ oder „March of Progress“ als Gitarrist agiert. Nun also solo, und das nicht zum ersten Mal.
Das Debüt-Album „The Interpreter“ wurde 2013 auf dem Sensory Label veröffentlicht, vier Jahre später folgte dann „Engines of Gravity“, das bereits auf Rare Artist Records erschien und hier bereits vorgestellt wurde. Fusion ist also jetzt der dritte Streich, und auch hier hält der Protagonist alle Fäden selbst in der Hand. Fast alles, was zu hören, geht auf ihn zurück, lediglich das Schlagzeugspiel überlässt er einem Experten, nämlich Johanne James. Das bot sich wohl an, denn die beiden Musiker kennen sich ja aus gemeinsamen Threshold-Zeiten.
Peter Morten – lead and backing vocals / lead and rhythm guitars / acoustic guitars / bass guitars / keyboards / programming
Johanne James -drums / percussion / backing vocals
Respekt, was Morten hier fast im Alleingang zusammengebraut hat, das ist schon beeindruckend. Natürlich spielt die Gitarre die Hauptrolle, auch ist der Gesang des Briten recht präsent. Gelegentlich sorgen die Tasten für einen leichten Symphonic Rock Touch, doch hauptsächlich ist das Album im Heavy-Prog-Bereich zu verorten. Dabei wissen manche Songs zu überzeugen wie beispielsweise das feine ‚Here In the House of I‘, gegen Ende lässt beim Rezensenten dann allerdings angesichts einer gewissen Gleichförmigkeit die Aufmerksamkeit ein wenig nach. Dennoch Hut ab, gute Leistung. Für eine gute Produktion sorgte übrigens ein gewisser Rob Aubrey.
Bewertung: 9/15 Punkten
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Abbildungen: My Soliloquy