(38:36, digital, CD, Addicted/No Name, 2021)
Creepy. Da wäre zum einen die Herkunft, Moskau, Russland. Allerdings ist alles, was das grossartige Addicted/No Name Records-Label – übrigens eine Non Profit Organisation – veranstaltet, vollkommen Genozid-unverdächtig. Zum anderen ist es schon leicht unheimlich, wenn eine Moskauer Band – zumindest vom Feeling her – so hart an eine Berliner Combo erinnert. OK, die grauen Nager fühlen sich mehr zu Slow Rock, Dark Singer/Songwriter und Americana hingezogen als die Bluesrocker Mon Dyh. Und singen auch auf Englisch, nicht Deutsch. Aber sonst… Creepy!
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Wie es sich genau für so ein Album gehört, beginnt es mit Donnern und einer sehnsüchtig-verhallten, sonst fast völlig clean gespielten E-Gitarre. Nach nur ein paar Takten ist exakt die Atmosphäre bereitet, die Mikhail Kudreys auf ‚Dark Road‘ einsetzender lakonischer, fast Sprech-Gesang als Bühne braucht. Und genau wie bei Mon Dyh ist die Stimme auch das größte Pfund, mit dem diese beachtlichen Grautierchen wuchern können. Nicht, dass die Musik nicht auch begeistern würde. War die Gitarre vorhin schon sehnsüchtig und melancholisch, so ist Uliana Volkovas Cellospiel schon todessehnsüchtig.
Bei ‚Better Than Me‘ werden die Mon-Dyh-Assoziationen schon fast schmerzlich-schön. Das m.E. zweitstärkste Stück des Albums, ‚Rat Race‘, setzt auf die gleichen Trademarks, hat aber eine noch hypnotischere Melodie. Und der – fast buchstäbliche – Killer ist dann das abschließende ‚Suicide Song‘. Und nun ratet mal bitte, worum es hier textlich gehen könnte. Und mit welchem Sound Song und Platte enden…
Bewertung: 12/15 Punkten
Line-up:
Mikhail Kudrey – vocals
Alex Chunikhin – guitar / bass guitar
Kirill Chunikhin – drums (Dark Road, Rat Race, Survival Song, Here Comes the Storm)
Denis Bayukansky – drums (Better than Me, On The Run, Suicide Song)
Uliana Volkova – cello
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Abbildung: Grey Mouse / Addicted