(30:07, Digital, CD; Layered Reality Productions, 2021)
Der bereits im vergangenen Jahr angestimmte Schwanengesang von Aeon Zen bringt nur in etwa soviel auf die Zeit-Waage wie manch eine EP. Hat es ansonsten aber teils durchaus in sich. Das Teil besteht aus nur einer zehnteiligen Komposition – insofern darf man schon mal die Longtrack-Alarmglocke läuten.
Der Stil der Briten wird gewöhnlich als Progressive Metal beschrieben. Da fällt dem Autor auch nichts wirklich Passenderes ein – wir reden hier allerdings von Prog Metal, der näher an Malmsteen oder Iron Mask gebaut ist, als an wirklich bösen Jungs wie Enslaved & Co. Also von cleaner, trotz häufiger Überschreitungen des Tempolimits stets melodisch bleibender Musik. Wohl auch darum kam das letzte Lebenszeichen vor der Auflösung bei der niederländischen Produktionsfirma mit Label Layered Reality Productions heraus.
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‘Twilight’ eröffnet den flotten Reigen mit noch deutlich gebremstem Schaum und sanftem Gesang von Andi Kravljaca, der ins Thema einführt. Die Szenerie ist Wien. Das sich anschließende orchestrale und inhaltlich von Heimweh angekränkelte ‘A New Day’ war sicherlich als Hymne intendiert, lappt aber leider mehr als einmal ins Kitsch-Fach.
Das musikalisch durchaus ansprechende ‘10.000 Eyes’ offenbart gewisse textliche Schwächen (alle Texte sind auf der Rückseite eines Mini-Posters enthalten), denn …
What Do I See
What Could This Be
… kann schon unfreiwillig komisch wirken. Bzw. wie die Solo-Arie aus einer Muppets-Version einer Prog-Metal-Oper, aber die wäre freiwillig lustig (Hat den Künstlern selbst aber so gefallen, dass sie den Part im abschließenden ‘Forever’ nochmal inbrünstig intonieren).
Dafür entschädigt das persönliche Album-Highlight ‘Lines Redrawn’. Von einem (digitalen) Orchester wie etwa auch bei Symphony X befeuert, führt es alle Stärken von Aeon Zen zusammen – inklusive scharfer Spinett-Parts. Barock vs. Rock!
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Aber wie immer bildet man sich zu all dem am besten selbst eine Meinung. Am günstigsten anhand von besagtem ‘10,000 Eyes’. Oder mit dem ebenfalls vergleichsweise starken ‘It Ends As It Began’.
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Aeon Zen left the stage with a bang, not a whimper – just as they intended.
Bewertung: 10-11/15 Punkten
Line-up:
Rich Gray – Rhythm/Lead guitars, Bass, Synths, Programming, Vocals
Andi Kravljaca – Lead Vocals
Steve Burton – Drums
Alistair Bell – Lead Guitars
Guests:
Vadim Pruzhanov – Synth Solo on III: Chase the Sunrise
Matt Shepherd – Guitar solo on IX: It Ends As It Began
Choirs by: Alistair Bell, Clay Dean, Alyce Gray, Rich Gray, Iris van ‘t Veer, Tom de Wit
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Abbildung: Aeon Zen