The Bardic Depths – Promises of Hope

The Bardic Depths – Promises of Hope (GravityDream, 24.06.22; Import via JFK, 01.07.22) COVER(61:16, CD, Digital, Gravity Dream Music/Just for Kicks, 2022)
Vor rund zwei Jahren erschien das Debüt von The Bardic Depths, das an dieser Stelle entsprechend gewürdigt wurde. Nun liegt ein neues Album vor. Und es hat sich einiges geändert, ohne dass jetzt die grundsätzliche musikalische Ausrichtung eine andere geworden wäre. Was ursprünglich ein Duo aus Musiker und Texter plus Gastmusiker war, ist nun zu einer festen Band geworden. Freilich auch wieder unterstützt von einer Vielzahl musikalischer Gäste. Viele Namen tauchen bereits auf dem Debütalbum auf, man kennt sich also schon weitestgehend. Und so entstand unter Federführung von Mastermind Dave Bandana ein Quartett, das von den unten aufgelisteten MusikerInnen unterstützt wird.

Dave Bandana – vocals / electric and acoustic guitars /glissando guitar / bass / keyboards / synthesizer
Gareth Cole – 12string guitar / lead and rhythm guitars / backing vocals
Peter Jones – penny whistle / synthesizers / sound effects / saxophone / lead vocals
Tim Gehrt – drums

Paolo Limolo – piano / Fender Rhodes piano / mellotron
Richard Krueger – organ / church organ
Kevin McCormick – classical guitar
Sally Minnear – vocals
Robin Armstrong – backing vocals / keyboards / bass / Hammond organ / acoustic guitar / lead guitar
Donny O’Connell – violin
John William Francis – marimba
Mike Warren – cello
Olga Kent – violin

Einige Namen lassen aufhorchen. Als Erstes natürlich Mister Tigermotte himself, Pete Jones. Laut Auflistung ist er offensichtlich auch für einige Gesangsbeiträge verantwortlich, was gleich die Vorfreude auf dieses Album gewaltig steigen lässt. Ein weiterer, sehr wichtiger Name, ist Robin Armstrong, auch als Cosmograf bekannt. Und nicht nur das, er ist auch der Kopf der kleinen, unabhängigen Plattenfirma Gravity Dream Music, bei der Bandana & Co. ihr Zuhause gefunden haben. Und auch beim Namen Tim Gehrt klingelt es beim Rezensenten, dieser Name wird mit dem Kansas-Umfeld in Verbindung gebracht. Und in der Tat handelt es sich um den damaligen Schlagzeuger des Kansas Ablegers Streets um Steve Walsh. Und natürlich der von Gentle Giant her bekannte Name Minnear, dessen Tochter Sally mit Dave Bainbridge (u.a. Iona, Lifesigns) zusammenarbeitet und hier auf dem Song ‚Regal Pride‘ zu hören ist.

Ging es auf dem Debütalbum noch um die Freundschaft von C.S. Lewis und J.R.R. Tolkien, so hat Texter Brad Birzer auch diesmal wieder Bezug auf Literaturgrößen genommen, erneut Lewis und dazu auch Virgil, den römischen Dichter. Es handelt sich um ein Konzeptalbum um das Thema Selbstmord, das den neun Songs mit Spielzeiten zwischen fünf und zehn Minuten zu Grunde liegt.

Der Opener ‚And She Appeared‘ hinterlässt zunächst keinen besonderen Eindruck. Eine relativ straighte Nummer, an den Gesang muss man sich erst ein wenig gewöhnen. Doch schon im darauffolgenden ‚Regal Pride‘ gibt es eine Art Quantensprung, denn hier singt Pete Jones, der es mit seiner variablen und gefühlvollen Stimme schafft, dem Song gleich eine besondere Intensität zu verleihen. Man möge dem Rezensenten gelegentliche Euphorieausbrüche im Hinblick auf Pete Jones verzeihen, aber diese Stimme und überhaupt sein ganzes Arsenal an Talenten ist einfach faszinierend. Nach dieser etwas melancholischen Nummer wechseln die Bardic Depths die musikalische Ausrichtung deutlich, denn auf dem achtminütigen ‚Consumed‘ kommen nun Penny Whistle und Geige hinzu. Dieser deutliche Folk Touch soll auf „Promises of Hope“ auch keine Ausnahme bleiben, vielmehr ist dies zu einem neuen, wichtigen Element bei dieser Band geworden – und das tut dem Album richtig gut! Mit ‚The Burning Flame‘ kommt gleich das nächste Highlight auf den Hörer zu. Im instrumentalen Intro hat zunächst die Marimba das Sagen, die schließlich von einer Steve Hillage inspirierten Gitarre begleitet wird, worauf ein Schnitt folgt und die Gitarre sowie Fender Rhodes und Orgel für sehr angenehme Pink Floyd-Stimmung sorgen. On top dann noch die ausdrucksstarke Stimme von Jones – ein toller Song, an den sich der einzige Instrumentaltrack des Albums anschließt, nämlich ‚Colours and Shapes‘. Auch hier ist ein Element zu hören, das auf einigen anderen Songs Eindruck hinterlässt, nämlich das feine Saxophonspiel von Pete Jones. Nach eher sphärischem Start nimmt diese Nummer schließlich Fahrt auf und erinnert ein wenig an Gong.

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Ans Ende wird dann mit ‚Imagine‘ (hat nichts mit dem Beatles-Song zu tun) der längste Song des Albums gesetzt, der gleichzeitig ein klares Highlight darstellt. Eine Kirchenorgel leitet den Song gleich mit dem Hauptthema ein. Sehr getragen, melancholisch – und dann wieder die tolle Stimme von Pete Jones. Eine typische, hymnische Neoprog-Nummer, die das Album mit einem sehr positiven Eindruck beendet.

Man sieht, es geht auf „Promise of Hope“ recht abwechslungsreich zur Sache. Nicht jeder Song mag voll überzeugen, aber die Vielfalt und einige beeindruckende Highlights lassen den Rezensenten eine entsprechende Punktzahl vergeben, wobei der Band für die Zukunft durchaus noch mehr zuzutrauen ist.
Bewertung: 11/15 Punkten

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Abbildungen: The Bardic Depths