Mantar – Pain Is Forever And This Is The End

Mantar - Pain Is Forever and This Is the End (15.7.22)(41:13; Vinyl, CD, Digital; Metal Blade Records, 2022)
Wenn eine etablierte Band ihren Stil verändert, dann ist der Aufschrei und das Diskussionspotential anfangs oftmals sehr groß. Ein Teil der Fans wird sich im Falle von Mantar ganz sicher auf den Schlips getreten fühlen, verraten oder wie auch immer die Befindlichkeit hart gesottener Fans in solch einem Szenario sein mag. Doch Kreativität steht selten still und ist in der Regel einem ständigen Wandel ausgesetzt.

Mit “Pain Is Forever And This Is The End” lässt sich das deutsche Duo um Hanno Klänhardt und Erinc Sakarya nach vier Jahren wieder mit einem Langspieler sehen. Zwar gab es 2020 schon einen Output der Band namens “Grungetown Hooligans II“, aber dieser enthielt lediglich Cover-Songs. Dass die Veränderung ihres ansonsten harten Crust Punks und Sludge Metals aber durchaus positiv herüberkommt, stößt ziemlich sicher bei einigen auf Unverständnis, aber beim hier diensthabenden Betreuer gehen beim ersten Hören schon direkt die Lichter an.

“Pain Is Forever And This Is The End” kommt rotzig punkig und lässig rockig rüber, bleibt aber heavy und düster auf typische Mantar-Art. Ihre Wurzeln haben die zwei Bremer Musikanten aber nicht verloren. Die neue mitschwingende Happiness in den Riffs und ein regelrechtes Motörhead-Feeling triffen auf das gewohnt raue und kompromisslose Riffing. Dick unterstreichen muss man auch die Black-Metal-Vibes, die einen an die Crust-Phase von Darkthrone und späteren Satyricon denken lassen. Ja, es ist tatsächlich schwierig, hier noch in Genre-Kategorien zu denken. So könnte man sicher auch noch viel mehr heraushören. An so manch einer Stelle könnte man sogar von Hardcore-, Sex-Pistols- oder gar Bon-Jovi-Einflüssen reden. Aber das würde den Bogen wohl überspannen. Schlussendlich wissen Mantar mit ihrem schwingenden Pendel zu begeistern, welches zwischen schwarzmetallischem Shouting, rauen punkigen Sludge-Riffs und dem neu hinzugekommenen Hardrock mit seinen eingängigen Hooks hin- und herschwingt.

Der Opener ‘Egoisto’ präsentiert sich mit punkigen Vocals und groovenden Hardcore-lastigen Riffs und das darauf folgende bitterböse ‘Hang ‘Em Low (So The Rats Can Get ‘Em)’ kann mit Black-Metal-Sounds auf sich aufmerksam machen. Ein aus dem AC/DC-Kosmos entsprungenes ‘Grim Reaping’ animiert schon fast zum tanzen und das basslastige ‘Piss Ritual’ liebäugelt deutlich mit dem Grunge der 90er. Der dunklen Seite des Metals widmet sich ‘Walking Corpse’ mit Classic-Death-Metal-Feeling und mit dem Schlusslicht ‘Odysseus’ darf es dann doch nochmal eine treibende Mid-Tempo-Nummer sein. Ein Album, das mit Ups und Downs spielt; von Wut und Hass bis guter Laune und Ausgelassenheit. Ein recht dynamisches Gesamtpaket.

Was Mantar uns hier präsentieren, hat in dieser Art wohl noch niemand gemacht. Stile, die fast unvereinbar erscheinen, kommen hier in einem stimmigen musikalischen Mix daher. “Pain Is Forever And This Is the End” ist eine nachvollziehbare und phantastische Weiterentwicklung des Mantar-Sounds und steht ganz sicher für sich alleine. Was meint ihr? Rein damit in die Kommentare!
Bewertung: 11/15 Punkten

Pain Is Forever and This Is the End by MANTAR
Tracklist:
1. ‘Egoisto’
2. ‘Hang ‘Em Low (So The Rats Can Get ‘Em)’
3. ‘Grim Reaping’
4. ‘Orbital Pus’
5. ‘Piss Ritual’
6. ‘Of Frost And Decay’
7. ‘Walking Corpse’
8. ‘New Age Pagan’
9. ‘Horder’
10. ‘Odysseus’

Mantar - Pain Is Forever and This is The End (15.7.22-MetalBladeRecords)
Besetzung:
Hanno Klänhardt (Guitars & Vocals)
Erinc Sakarya (Drums)

Diskografie (Studioalben):
“Death by Burning” (2014)
“Ode to the Flame” (2016)
“The Modern Art Of Setting Ablaze” (2018)
“Grungetown Hooligans II” (2020)
“Pain Is Forever and This is The End” (2022)

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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Metal Blade Records zur Verfügung gestellt.