(53:41, CD, Digital, Eigenproduktion, 2022)
Das letzte Album der sogenannten “self-regulated entity with no official members” aus Indonesien, Quantum Resolution, liegt nun auch schon wieder zwei Jahre zurück. Damals attestierte man der talentierten Band eine etwas zu übereifrige Herangehensweise und einen leichten Hang zum auf die Nerven gehen. Schuld daran waren der Dosen-Sound und das verbraten von (gefühlt) allen musikalischen Stilarten die es gibt, außer deutscher Volksmusik.
So klingt ‘Anthropos Rising’ erstmal wie eine ordentliche Voivod-Nummer, wobei das Schlagzeug programmiert immer noch recht offensichtlich ist. Grundsätzlich ist natürlich nichts gegen Drumcomputer zu sagen, wenn sie gut gemacht sind. Und so wie sie gemacht sind, auch zur Musik passen. Das ist beim Opener von “Envisaged” durchaus der Fall. Anders sieht das leider bei ‘Destiny Recalibration’ aus. Der Song schwankt zwischen experimentellen Black Metal und Industrial, aber die programmierten Blastbeat-Passagen verlangen einem einiges ab.
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‘Zero Point’ reißt es ein wenig wieder raus. Hier passen die Industrial-Drums deutlich besser zum sehr schicken Rhythmus. Ein starker Song und das klare Highlight auf dem neuen Album des Kollektivs. Auch die folgenden Songs ‘The Ascending Collective’, ‘The Alchemy Of Creation’ und ‘Born Anew’ lassen mit einem wirklich guten Einstieg und guten Ideen aufhorchen. An einigen Stellen gibt es durchaus Augenblicke, wo z.B. die Gitarren ordentlich platziert sind.
Die Baupläne der Songs sind wirklich gut, man erkennt mittlerweile, wo die Band eigentlich hin will. Und sie weckt auch ein gewisses Interesse beim Hörer. Allerdings überwiegen letztendlich leider doch die Schwächen in der Produktion. Die elektronischen Rhythmen sind viel zu dumpf und zu laut, die Atari ST-Plingplongs zu präsent und nervtötend. Allein die Gitarre und der schräge Gesang scheinen echt zu sein – und das ist sehr schade.
Kekal präsentieren sich mit ihrem neuen Album immer noch sehr ambitioniert, haben viele gute Ideen und Überraschungen parat. Allerdings hat sich in Sachen “Dosen-Sound” leider nicht viel verändert. Die möglicherweise rein am PC entstandene Produktion und die an den falschen Stellen platzierte Elektronik verlangen vom Hörer Ausdauer und einiges an Geduld.
Bewertung: 8/15 Punkten
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Abbildungen: Kekal