(44:35, Vinyl, CD, Digital, Frontiers Records Europe, 2022)
Nachdem uns Frontiers Records bereits in der vergangenen Woche zusammen mit den AOR-Göttern Journey zurück in die gute alte Zeit befördert hat, packt das in Neapel ansässige Label nun noch eine Schippe drauf und lässt uns mit Alan Parsons’ neuem Werk abermals eine Zeitreise zurück in die Ära des Parsons’schen Wohlfühlsounds unternehmen.
“From The New World” lässt bereits mit den ersten Takten von ‘Fare Thee Well’ keinen Zweifel daran, wohin die Reise geht. Zweifellos als eine Art von Abschiedshymne an den verstorbenen Kompagnon Eric Woolfson gedacht, zitiert das Stück textlich wie musikalisch eine Reihe Alan Parsons Project-Klassiker. Der so eingeschlagene Weg wird über die folgenden 45 Minuten konsequent fortgesetzt. Es ist insbesondere der sanfte Erfolgssound der Alben “Eye In The Sky” und “Ammonia Avenue”, den “From The New World” wieder aufleben lässt.
Gastsänger Tommy Shaw (Styx; Damn Yankees) setzt in ‘Uroborus’ ein gesangliches Highlight, für das seinerzeit Sänger wie John Miles, Steve Harley oder Colin Blunestone zuständig waren. Mit dem ehemaligen American Idol Teilnehmer James Durbin, der darüber hinaus auch einmal für die Heavy Rocker Quiet Riot am Mikro stand, gibt es einen weitern Gastsänger im Song ‘Give ’em my love’. Joe Bonamassa gastiert an der Gitarre, jedoch ohne dabei weiter aufzufallen. Ein Wiedersehen/-hören mit einem alten Weggefährten von Alan Parsons gibt es mit David Pack (Ambrosia), der auf dem APP-Debüt “Tales Of Mystery And Imagination” als Gitarrist gastierte und auf den Alben “Try Anything Once” und “A Valid Path” (beide Alan Parsons-Solo) als Sänger auftrat. Zusammen mit wiederum Joe Bonamassa (dieses mal mit hörenswertem Solo) veredelt er den Song ‘I Won’t Be Led Astray’ zum Anspieltipp Nummer eins von “From The New World”.
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Leider geht dem Album zum Schluss etwas die Luft aus. Die Ballade ‘Goin’ Home’ überschreitet die Kitschgrenze mehr als einen Fuß breit, und die abschließende Coverversion von ‘Be My Baby’ im ‘Don’t Answer Me’-Kostüm sind zumindest für den Rezensenten sogenannte Skip-Kandidaten.
Insgesamt ist das Album ähnlich wie der Vorgänger “The Secret” deutlich balladen-lastig, kann aber aufgrund der prominenten Gesangsdarbietungen bis auf die letzten beiden Stücke mehr überzeugen. Rückgriffe in die Anfangstage von APP sollte man jedoch nicht erwarten. Wie bereits erwähnt, lehnt sich das Werk deutlich an die Pop-Rock-Phase des Projects an. Alan Parsons und die Crew seines Live-Projects lassen jenen Sound ziemlich originalgetreu wieder aufleben. Der Zeitreise-Wettbewerb geht jedoch letztlich knapp an die Label-Kollegen von Journey, die trotz ebenfalls vielen Balladen auch mal rocken.
Bewertung: 9/15 Punkten
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Abbildungen: Frontiers Records Europe