(22:14; Digital; Airforce1/Universal Music, 2022)
Unprocessed sind vielleicht das bestgehütete Geheimnis der deutschen Progressive-Rock und -Metal-Szene. Zum einen, da sich die Wiesbadener in der Bundesrepublik in Sachen Shows und insbesondere Headliner-Shows in der jüngeren Vergangenheit recht rar gemacht haben. Zum anderen, da ihr Stil in den letzten Jahren immer progressiver geworden ist und sich damit gleichzeitig immer weiter weg vom klassischen Progressive Metal entfernt hat.
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Denn Unprocessed sind nichts für Puristen. Insbesondere nicht ihre jüngste EP. Denn “Boy Without A Gun” geht konsequent den Weg weiter, den die Hessen schon seit Jahren beschreiten. Nämlich vom harten technischen Progressive Metal mit leichtem Pop-Appeal, hin zum genreübergreifenden Crossover, den es so kein zweites mal gibt. Denn “Boy Without A Gun” verbindet Elemente moderner wie innovativer skandinavischer Bands wie Vola, Port Noir und Cold Night For Alligators mit der technischen Raffinesse von Künstlern wie Plini und insbesondere Polyphia. Vor allem der Einfluss letzterer ist im Sound der EP unbestreitbar, was u.a. auch daran liegen mag, dass die beiden Gruppen noch kurz vor Ausbruch der Seuche gemeinsam auf Tour waren (BetreutesProggen.de berichtete aus Köln).
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Doch wo Unprocessed vor zwei Jahren noch eindeutig der Metal-Act des Billings waren, haben sie ihre texanischen Kollegen in Sachen Pop-Appeal mittlerweile überholt. Dies mag v.a. an der soulig-warmen Stimme von Gitarrist und Sänger Manuel Gardner Fernandes liegen. Den man, würde man seinen Gesang isoliert hören, auch für den Frontmann einer RnB-Kombo halten könnte. Als RnB mit Djent-Gitarren und progressiv-metallischer Rhythmik könnte man “Boy Without A Gun” vielleicht am besten beschreiben.
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Zwar hat das Quartett dabei weder den Groove von Polyphia, die djentige Durschlagskraft von Meshuggah oder das unbeschreibliche Gefühl für Harmonien eines Plini Roessler-Holgate, noch den Pop-Appeal von Vola oder dem RnB von Glass Ocean. Doch in der Summe ihrer Einzelteile sind Unprocessed momentan unvergleichbar.
Leider sind die Pop-Melodien der Rheinhessen noch immer nicht zwingend genug für eine Note im Einser-Bereich (13/14/15), doch die Künstler sind noch jung und es ist noch viel zu erwarten.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Besetzung:
Manuel Gardner Fernandes (Gitarre, Gesang)
David Levy (Bass, Synthesizer)
Christoph Schultz (Gitarre)
Leon Pfeifer (Schlagzeug)
Diskografie (Studioalben):
“In Concretion” (2014)
“Covenant” (2018)
“Artificial Void” (2019)
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Konzertbericht: 17.02.20, Köln, Gebäude 9
Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Head of PR zur Verfügung gestellt.