Ølgod – Ølgod

Ølgod - Ølgod (Ogorekords, 27.05.22)
Abbildung: Jannis Habbe-Dalsgaard

(32:07, Kassette/Digital, Ogorekords, 2022)
Ølgod (Dänisch: Biergott) sind ein Trio aus Kiel, das sich im Jahr 2020 zur Band formiert hat. In den ersten beiden Jahren der Pandemie haben Hannes (Gitarren und Bass), Jan (Schlagzeug) und Fynn (Gesang) fleißig geprobt und geschrieben, um nun ihr selbstbetiteltes Debüt-Tape zu präsentieren. Auf sechs Stücken umreißt “Ølgod” eine durstige und humorvolle Mischung aus Sludge, Doom Metal und Noise. Runtergestimmt bis in den Keller, mit massivem Fuzz und in schwergewichtiger Behäbigkeit, lassen es Ølgod gewaltig krachen. Der Klang ist rau und kratzig, rauchig und brachial. Hier trifft der sardonische Sludge von Interpreten wie Electric Wizard auf schweren Doom Metal à la Yama und paart sich mit der Humorschule von Japanischen Kampfhörspiele. Besonders gut kommt das im Titel ‘Kasse’ rüber, in dem Ølgod von einer schwierigen Odyssee berichten, deren Ziel es ist, den Kühlschrank aufzufüllen.

Abbildung: Ølgod

Mit dem letzten Lied ‘Grantsch’, mit etwa neun Minuten Spieldauer der längste Track des Tapes, erkunden Ølgod auch die Gefilde von psychedelischen Klängen. Hiermit ist dem Kieler Trio nicht nur ihr abwechslungsreichstes, sondern auch ihr stärkstes Stück des Releases gelungen.

Das erste Ølgod-Tape ist ein kurzweiliger Partyspaß für Fans von lauter und schwerfälliger Musik. Als erste Selbstpräsentation ist “Ølgod” auf jeden Fall solide. Das Trio hat seine Stärken gezeigt. Diese gilt es nun auf den kommenden Veröffentlichungen mit mehr Kohärenz und Diversität zu verfeinern. Das Potential ist definitiv vorhanden.
Bewertung: 9/15 Punkten (RG 9, KR 10)

s/t by Ølgod

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Abbildungen: Ølgod