(48:27, CD, LP, Digital, Art As Catharsis, 2022)
Da kommt etwas auf uns zu! Meistens ist es ja so, dass bei irgendwelchen abstrakten Movies oder gar in Horrorfilmen, die in Irrenanstalten spielen, im Hintergrund, gerne über einen Uraltplattenspieler, abstrakte oder Horrormucke läuft. Just so wie in solchen Szenen fühlt man sich, wenn man sich dem Debüt vom High Castle Teleorkestra aussetzt. Wie jener Insasse in einer Irrenanstalt, der den ganzen Tag dieser Musik ausgesetzt ist, die nicht unbedingt zur Verbesserung seines Geisteszustands beiträgt. Weil „The Egg That Never Opened“, das einen Roman vom genialen Phillip K. Dick im Untertitel trägt, verrückt, besessen und einfach nur irre ist.
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Das Kollektiv von Gleichgesinnten, die sonst in Institutionen wie Estradasphere, Doc Bogger, Mr. Bungle oder Farmers Market nicht gerade alltagsübliche Weisen zelebrieren, knallen uns nahezu alles um die Ohren, was die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts zu bieten hatte und hat. Walzerklänge knallen auf brettharte Metalriffs, Balkanfolk/Polka auf Progrock, Sixties Cinema Sounds auf Surfpop, Swing und Gypsy Jazz auf Trash. Und wir mittendrin, versuchend, den Knoten zu entwirren oder gar das nicht zu deutende zu deuten. Wobei wir bei diesem Versuch dann alsbald selbst komplett reif für die Insel oder die Gummizelle sind. Spannend ist das trotzdem, was hier – auf diesem Ei – so alles abgeht. Digital kommt die Angelegenheit mit über 40 (!) Bonustracks. Was allerdings wirklich einer chinesischen Tropfenfolter gleich kommen dürfte.
Bewertung: 8/15 Punkten (CA 8, FF 12, KR 12)
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Line-up:
Tim Smolens (Estradasphere, I.S.S., Don Salsa, etc)
Chris Bogen (Doc Booger)
Bär McKinnon (Umlaut, Mr. Bungle!)
Dave Murray (Estradasphere, Traun)
Timba Harris (Estradasphere, Probosci)
Stian Carstensen (Farmers Market)
Guests:
Sai Boag – Synth (3)
Danny Heifetz – drums, vibraphone (4)
Pieta Hextall – bassoon (4)
Luke Kirley – trombone (1), tuba (1, 2)
Giani Lincan – cimbalom (10)
Monica Ludekens – french horn (4)
Vinnie “Saturn” Metts – drums (9), vibraphone (8)
Caitlin O’Connor – vocals (1, 3, 5, 6, 7)
George “GoPo” Phillips – noise collage: alligator people (8)
Rory Reagan – drums (2, 6, 7, 8)
Federico Randazzo – tenor saxophone, flute, clarinet (1, 7)
Adam Stacey – accordion (7)
Jason Usry – noise collage: weirdy phaser (8)
Jarle Vespestad – extra drums and percussion (10)
Antonie Veskovski – vibraphone (8)
John Whooley – tenor and alto saxophones (10)
Georgi Yanev – lead violin (10)
Surftipps zu High Castle Teleorkestra:
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Abbildung: HCT / Art As Catharsis