Vast Conduit – Always Be There

(62:45, CD, digital, Eigenproduktion/ Just For Kicks, 2022)
Auf ihrer Homepage springt einem direkt eine selbst gewählte Bezeichnung ihrer Musik entgegen: „Smooth Prog“. Diese Wortwahl stammt vom Gitarristen, und letzten Endes fanden sie es in der Band wohl irgendwie passend. Nach den ersten Tönen mag das noch erstaunen, doch wenn man das Album einmal komplett gehört hat, ahnt man schon, wie Herr Harris darauf gekommen sein mag. Doch erst einmal zur Band selbst.

Vast Conduit bestehen aus:
Bill Jenkins – keyboards / backing vocals
Will Jenkins – drums
Michael Harris – guitars
Jeff Plant – bass
Friel – lead vocals
Jim Hurley – violin

Ein Sextett also, das vereinzelt noch durch folgende Gastmusiker verstärkt wird:
Manon Roem – vocals
Tom Abraira – trumpet
Bert Lams – acoustic guitar
Betsy Walter – vocals

Bei US-Prog Experten mag es bei einigen Namen vermutlich bereits klingeln. Speziell beim Namen des Keyboarders und Haupt-Songschreibers, denn Bill Jenkins war ab dem „Tug of War“ Album bei Enchant tätig, später auch bei Thought Chamber. Bei Letzteren arbeitete er bereits mit Gitarrist Harris und Bassist Plant zusammen. Jim Hurley ist ein sehr erfahrener Geiger (u.a. Ancient Future, Trans Siberian Orchestra), Sänger „Friel“ hingegen ist eher ein (noch) unbeschriebenes Blatt. Doch auch Letzterer ist tatsächlich ein sehr guter Griff gewesen, denn schon schnell wird klar, dass ein wesentliches Element bei Vast Conduit sehr gut funktioniert: der Lead Gesang und die Harmoniegesänge. Das sitzt und das passt. Der exzellente Opener ‚Barrier‘ belegt gleich, dass die Amerikaner in der Lage sind, sich routiniert in einer Mischung aus Progressive und Melodic Rock zu bewegen. Viele Songs können durch schöne Melodien überzeugen und gleichzeitig Prog-Ansprüchen genügen. Jenkins glänzt wiederholt am Piano und setzt seine Synthesizer geschickt ein, doch auch Gitarrist Harris steuert diverse bemerkenswerte Soloparts bei.

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Und gerade bei den frickeligen Passagen bewegen sie sich gerne in Richtung Fusion Genre, das sie ebenso elegant beherrschen. Bei den ruhigeren Nummern mag man dann auch auf den Begriff „smooth“ gekommen sein. Zwei instrumentale Jazz-Nummern können auch den Rezensenten (eher kein Jazz Fan) voll überzeugen, sowohl das funkige ‚Too Busy‘ mit einem schwer arbeitenden Bassisten und feinster Fusion Gitarre – eine sehr luftige Nummer, die einfach Spaß macht. Gleiches gilt für ‚Philly Etymology‘, auf dem gerade die Trompete eine besondere Note einbringt und den Song zu einem Highlight mit Wiedererkennungswert macht.

Ein tolles, abwechslungsreiches Album, das typischen US-Prog mit Fusion verbindet und auf dem die Musiker auf durchweg hohem Niveau agieren. Und so ist „Always Be There“ ein tolles Debütalbum geworden, das auf weitere Großtaten dieser Formation hoffen lässt. Tendenz zu 12 Punkten.
Bewertung: 11/15 Punkten

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Abbildungen: Vast Conduit