Ufomammut – Fenice

Ufomammut - Fenice (Malleus, 06.05.22)
Abbildung: Malleus

(38:20, Vinyl, CD, Digital, Neurot Recordings/Supernatural Cat, 2022)
Ufomammut aus Italien versorgen die Gemeinde der Enthusiast*innen für Doom, Post Metal und psychedelisch-atmosphärischer Klangkunst seit über zwei Jahrzehnten mit feinster Ware. Zuletzt erschien das im Jahr 2021 eingespielte Live Album “Eve Live at Roadburn 2011“, und davor wurde mit der Live Compilation “XX” das zwanzigjährige Bestehen der Band zelebriert. Das letzte Studioalbum wiederum wurde im September 2017 bei Neurot Recordings veröffentlicht und trägt den Namen “8“. Nun erfolgt bei ebenjenem Plattenlabel die große Rückkehr nach langer Zeit. Das neunte Studioalbum von Ufomammut beschreibt eine Zeitenwende und eine fulminante Wiederkehr in einer Welt, in der sich vieles geändert hat. Neben den großen Veränderungen im Weltgeschehen, gehört zu diesen Neuerungen auch, dass auf den Aufnahmen zu Album Nummer Neun zum ersten Mal das neue Bandmitglied Levre (Schlagzeug, FX) mit dabei ist. Die weiteren Mitglieder sind unverändert: Urlo (Bass, Gesang, FX, Synths) und Poia (Gitarre, FX). In dieser Konstellation präsentieren sich die neu gefundenen und neu erfundenen Ufomammut. Und wie sollte nach so einem Prozess das Album anders heißen als “Fenice”, italienisch für “Phönix”?

Abbildung: Ufomammut

Das Selbstbewusstsein, das aus der Titelwahl spricht, wird direkt zur Schau gestellt. Zum Auftakt des Album “Fenice” präsentieren Ufomammut mit dem zehnminütigen ‘Duat’ einen gigantischen Spannungsbogen. Synthetische und organische Instrumente reiben herrlich aneinander, während sich die Stimmung im Titel peu à peu aufbaut und nach ihrer Klimax wie elektrisierte Teilchen zerfällt. Das mit knapp drei Minuten sehr kurze Stück ‘Kepherer’ schafft dann, ohne vom Schatten des vorangegangenen Longtracks beeinträchtigt zu werden, den atmosphärischen Übergang in das Lied ‘Psychostasia’, dem einzigen Titel mit Gesang auf der A-Seite.

Abbildung: Ufomammut

Die B-Seite wird von ‘Metamorphoenix’ eingeleitet. Mit dem Seitenwechsel stellen sich auch im Klangbild Änderungen dar, denn ab hier nehmen die synthetischen Elemente etwas ab, wohingegen kratzige Doom Gitarren stärker in den Vordergrund rücken. Es mag am fehlenden Übergang zur Musik der A-Seite liegen, dass dieser Titel etwas zu schwächeln scheint. Gegen Ende hin und ganz besonders bei seiner nahtlosen Transition in das Lied ‘Pyramind’ findet aber auch dieses Stück wieder zur Brillanz, welche sich dann solide bis in das abschließende ‘Empyros’ durchzieht.

Ufomammut haben ihrer eigenen Geschichte ein mächtiges Kapitel hinzugefügt. Das Album “Fenice” strotzt vor Souveränität und Selbstbewusstsein. Auch wenn sich der Spannungsbogen kurz nach der Mitte kurz etwas in sich selbst verrennt, hat das italienische Trio hiermit ein großartiges Werk produziert.
Bewertung: 12/15 Punkten

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