Soft Ffog – Soft Ffog
(35:46, CD, Vinyl, Digital, Is It Jazz? Records/Plastic Head, 2022)
Was machen, wenn man sich als Label in dem Luxus befindet, auf eine Band absolut abzufahren, diese stilistisch aber nicht ganz ins Label-Profil passt? Richtig! Ein Unterlabel eröffnen. So (oder ähnlich) passiert bei dem sonst eher progressive rockend eingestellten Karisma Records . Die aber eben unbedingt auch eine Band wie Soft Ffog machen wollten, die aber eher in den Refugien des Jazz Rock bewegt. ‚Is It Jazz?‘ heißt nun passenderweise das Sublabel und das Soft-Ffog-Debüt gibt selbstredend hier den Einstand. Dabei sind Gitarrist Tom Hasslan, Schlagzeuger Axel Skalstad, Bassist Trond Frønes und Keyboarder Vegard Lien Bjerkan mitnichten Unbekannte im norwegischen Musicbiz, traf beziehungsweise trifft man diese doch auch in Band/Projekten wie Krokofant, Red Kite oder WIZRD an.
Hier, auf Soft Ffog, wuselwindet sich das Quartett zwischen Hard-, Prog- und Jazz Rock hin und her. Was sich auf dem Album, in vier ellenlangen Instrumentals niederschlägt. Da wird nicht gekleckert, sondern so richtig geklotzt – man zeigt, was man auf der Pfanne hat, was sich in irrwitzigen solistischen Einlagen niederschlägt. So merkt man selbst an: „Hast du dich jemals gefragt, wie es klingen würde, wenn Jimi Hendrix sich Deep Purple anschließen würde, um wie Gentle Giant zu klingen, und dann kläglich an zu viel Jazz-Konsum in der letzten Zeit scheitern würde? Das denken wir natürlich nicht, aber der Sound von Soft Ffog ist einzigartig und zieht in gewissem Stil, Komposition und Ästhetik Parallelen zu den oben genannten Acts, ist aber mit ihren ausgedehnten Soli und Improvisationen mehr im Jazz verwurzelt.“ Besser hätte man die Intentionen hinter den Tracks ‚Chun Li‘, ‚Zangief‘, ‚Ken‘ und ‚Dhalism‘ auch nicht beschreiben können. Animiert zum Staunen, aber nicht unbedingt zum Nachmachen.
Bewertung: 10/15 Punkten (CA 10, KR 10)
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Abbildung: Soft Ffog / Is it Jazz? Records