Baby Fire – Grace

Abbildung: Alice Smith

(40:58, CD, Digital, Off Records/Broken Silence, 2022)
Dominique Van Cappellen-Waldock, die Gründerin und treibende Kraft hinter dem belgischen Trio, pendelte in ihrer Jugend oft zwischen London und Belgien. Sie entdeckte ihre Liebe zur Musik und begann früh, selber Lieder zu schreiben, wobei sie sich anfänglich vor allem den Stilen Punk Rock und Hard Rock widmete. Eines Abends in Brüssel fand sich Dominique Van Cappellen-Waldock im Gespräch mit Ronnie James Dio wieder, der sich ihre Demo-Aufnahmen anhörte, und daraufhin die junge Künstlerin ermutigte, sich weiterhin mit Hingabe der Musik zu widmen.

Die von ihr angeführte Band Baby Fire veröffentlicht mit “Grace” nun bereits ihr fünftes Langspielalbum. Es enthält zehn Lieder, die innerhalb von weniger als einer Dreiviertelstunde für düster-atmosphärisches Kopfkino sorgen. Neben Mastermind Dominique Van Cappellen-Waldock (Gitarren, Loops, Theremin, Gesang) sind auch ihre Mitstreiterinnen Lucile Beauvais (Gitarren, Synths, Harmonica, Backing Vocals) und Cécile Gonay (Bass, Violine, Backing Vocals und Beatprogrammierung im Lied ‘Love’).

Ganze zehn Gastmusiker*innen sind außerdem für das in farbenfroher Dunkelheit schimmernder Klangbild verantwortlich. Zu den bekannteren Namen gehören hier Eve Libertine und G.W. Sok, die im Song ‘Love’ ihren Gesang beigesteuert haben. Auch Laetitia Shériff hat mit Baritongitarre und Stimme im letzten Stück ‘Eternal’ für Atmosphäre gesorgt, und Mike Moya (Godspeed You! Black Emperor) spielte die Leadgitarre im Titelsong.

Besonders zur Mitte des Albums hin wird die melancholische Mischung aus dunkelstem Alternative Rock, Post Punk und artistischem Dark Wave sehr mitreißend. Die spärlich beleuchteten Klanglandschaften, die von den drei Musikerinnen und ihren Gästen aufgebaut werden, laden zu ausgiebigen Expeditionen ein. Leider bremst sich das akustische Narrativ oft selber aus, was den nachhaltigen Genuss von “Grace” in Mitleidenschaft zieht. Somit bleibt das fünfte Album von Baby Fire spannend und solide, kann aber nicht endgültig überzeugen.
Bewertung: 9/15 Punkten

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